Discussion:
Internet Anschluss und GEZ Gebühren
(zu alt für eine Antwort)
Sebastian Geist
2005-05-30 11:11:55 UTC
Permalink
Hat sich in dieser Richtung etwas geändert?

Ich überlege mir das gerade. Fernsehen und Radio zusammen kosten AFAIK
irgend etwas um die 15 Euro. Ich besitze weder das eine noch das andere. Habe
aber einen PC mit Internet den ich an stelle dieser Geräte verwende.

Ich würde damit dazu gezwungen anstelle der 2 Euro die das Internet
offensichtlich mehr kostet. 17 Euro insgesammt zu Zahlen.
Zum einen ein wirklich happiger Betrag, der zwar machbar ist aber doch viele
noch weiter einschränkt in ihren Finanziellen möglichkeiten.

Schaut man sich das ganze noch mal näher an. Für Premiere bezahlt man für das
Einfachste Angebot 5 Euro im Monat. Die GEZ würde fürs Fernsehn schon ca 10
Euro nehmen. Und was die mit dem Geld machen kann man in meinen Augen
zumindest als mist Bezeichnen.

Ok, nehme ich die 17 Euro also mal soweit hin. Was Passiert mit diesem Geld
was von mir eingenommen wird. Es wird wohl kaum den Internet Radio Sendern
zufliessen die ich Weltweit höre. Es wird vermutlich grösstenteils in die
Fernseh Sparte wandern. Schön sollen sie ruhig viele 1000 Euro für
Fussballübertragungsrechte bezahlen, aber was habe ich davon? Ich bezahle 17
Euro, und werde 0 Nutzen daraus ziehen können.

Wie kommt es eigenldich das sie so viel Geld benötigen? Andere Sender
schaffen es ja schliesslich auch zu überleben ohne von den GEZ gebühren
genährt zu werden.

Hab auf der GEZ Seite gerade eine schöne Auflistung gefunden:
---------
(Das ist das was sie selst erwirtschaften + den GEZ Anteil den sie erhalten)
Verteilung der Gebührenerträge 2003 auf die Rundfunkanstalten

Rundfunkanstalt Gesamterträge in  EUR
Bayerischer Rundfunk 795.297.039,59
Hessischer Rundfunk 379.560.423,70
Mitteldeutscher Rundfunk  552.945.725,20
Norddeutscher Rundfunk  886.247.325,97
Radio Bremen 40.944.372,97
Rundfunk Berlin-Brandenburg  336.904.234,76
Saarländischer Rundfunk  63.105.233,33
Südwestrundfunk  913.490.237,82
Westdeutscher Rundfunk   1.057.757.115,12
ARD (insgesamt) 5.026.251.708,46
Zweites Deutsches Fernsehen  1.573.788.619,49
DeutschlandRadio  190.656.938,39
Gesamt 6.790.697.266,34
----------

Komisch ich soll 204 Euro im Jahr zahlen damit diese hier aufgelisteten von
mir nicht genutzten Sender weiterhin Geld verschwenden können.

Irgendwie verstehe ich insgesammt nicht warum man nicht gegen die GEZ angehen
kann. Die Dicken Herren in den oberen Reihen der GEZ und der Politik ergänzen
sich wohl wunderbar und decken sich gegenseitig den Rücken.

Es müsste zumindest möglich sein nur für diese Dienste zu Zahlen die man auch
wirklich nutzt. Das heist selbst wenn jemand einen Fernseher hat sollte es
ihm möglich sein zu sagen er möchte auf die Offentlich Rechtlichen
verzichten. Es sollte doch möglich sein einzelne Programme und Sender
abzuschalten, zumindest am Kabelanschluss.
Und welche Dienste ich im Internet nutze die von der GEZ finanziert werden
würde mich auch einmal Interessieren. Irgendwie bezweifel ich das ich etwas
entsprechendes verwende.

So hab erst mal etwas frust abgelassen, da war nötig.
Ulrich Gierschner
2005-05-30 11:42:13 UTC
Permalink
Sebastian Geist wrote:

Zunächsteinmal: die GEZ war eine wichtige Einrichtung aus den 50er Jahren,
sie helfen sollte ein unabhängiges, flächendeckendes Rundfunknetz in
Deutschland zu errichten. Wie Du sicherlich von Deinen Großeltern mal
gehört hattest "Damals hatten wir ja nichts!" :-)
Die Schaffung und instandhaltung der Sender und deren Programm waren also
Aufgabe der GEZ.
Wer sich damals für mehrere hundert DM ein Radio, oder gar für mehrere
tausend DM ein Fernsehgerät kaufen konnte, dem war es auch zuzumuten
Gebühren zu bezahlen, die damals, entsprechend des damaligen Einkommens,
ähnlich hoch waren wie heute.
Von damals ist m.E. auch die GEZ Formulierung "... wer ein Gerät zum
Empfang BEREITHÄLT... [muß zahlen]".
Logisch. Wenn einer 1955 für 6000 DM ein Telefunken oder Radiation-King
Fernseher gekauft hatte, benutzte den auch - niemand konnte glauben, das
solch teure Geräte einfach nur im Keller oder der Abstellkammer zustaubten,
z.B. wenn zufällig ein paar GEZ Leute mal vorbeischauten. Das war einfach
nicht glaubwürdig.
Heute jedoch ist das ganze irgendwie ein bisschen merkwürdig ausgeufert.
Fernsehsender werden mit aller Gewalt digitalisiert, was unmengen an Geld
kostet und letztendlich den an sich sinnvollen Kabelfernsehen weiter Kunden
beraubt.
Man kann sich auch nicht mehr (wie es noch ende der 80er Jahre ging)
herausreden, man empfange nur per Satellit - nein, die ÖR unseres Landes
haben es tatsächlich geschafft auf so ziemlich JEDEN Satelliten in unserer
Hemisphere einen transponder anzumieten (IMHO ist auf 7° Ost ZDF sogar
verschlüsselt... ob das überhaupt jemand dekodiert?) so das man auch bei
einer Fest ausgerichteten Sat-Anlage immer das Problem hat, sagen zu
können, ja ich kann (min. einen) ÖR-Sender empfangen.

Genauso sieht es meiner Meinung nach mit dem Bereithalten von Empfängern
aus - früher als ein TV 6000 DM gekostet hatte, stellte sich das niemand
einfach so in den Keller.
Inzwischen hat man aber schon die 6. oder 7. Generation Fernseher im Haus,
da wird sich bestimmt ein altgerät im Keller finden, was nichts mehr wert
ist, aber noch funktioniert - noch deutlicher wird das bei Radios - ich
behaupte mal in *jedem* Haushalt in Deutschland ein Radio zu finden - sei
es Uralt und mit einem UKW Bereich bis nur 104MHz oder neu, irgendwo ist
immer eines zu finden.

Von daher *kann* das keine Möglichkeit der Gebührenbemessung mehr sein, es
ist schlichtweg unrealistisch auf die Uralten Statuten noch heute
zurückzugreifen. Das ist fast so als wenn jeder KFZ Steuern bezahlen müsste
der eine Garage hat.
Post by Sebastian Geist
Schaut man sich das ganze noch mal näher an. Für Premiere bezahlt man für
das Einfachste Angebot 5 Euro im Monat. Die GEZ würde fürs Fernsehn schon
ca 10 Euro nehmen.
Wobei Premiere Start nun wirklich verzichtbar ist...
Post by Sebastian Geist
Und was die mit dem Geld machen kann man in meinen
Augen zumindest als mist Bezeichnen.
Ja, insgesamt gesehen schon. ÖR hat nur noch *sehr* wenige Sendungen und
Filme die man gucken kann.
Ich verstehe auch nicht, warum die alle dritten Programmen ein
Vollzeit-Programm spendieren und auch ARD und ZDF 24 Stunden am Tag irgend
einen Krams senden, den sie sich von Sat 1 und RTL abgekupfert haben.
Siehe Niederlande: Da gibt es bis 13 Uhr oderso nur Videotext in den
öffentlichen Programmen.
Ich denke dadurch könnte man eine menge Geld sparen und wenn man nur noch
Klasse statt Masse produziert haben beide Seiten dabei gewonnen - aber ich
vermute mal das irgendjemand dabei weniger Geld verdienen würde als jetzt
und dieser obendrein mehr einfluss hat, als 40 Mio GEZ Zahler...
Post by Sebastian Geist
(Das ist das was sie selst erwirtschaften + den GEZ Anteil den sie
erhalten) Verteilung der Gebührenerträge 2003 auf die Rundfunkanstalten
Auseinandergerechnet wäre das interessanter gewesen...
--
Send me a SMS: stupid1 for nothing, stupid2 for coloured nothing, or
stupid3 for animated nothing - only 9,32 Euro per SMS
Sebastian Geist
2005-05-30 14:05:53 UTC
Permalink
Post by Ulrich Gierschner
...
Von daher *kann* das keine Möglichkeit der Gebührenbemessung mehr sein,
es ist schlichtweg unrealistisch auf die Uralten Statuten noch heute
zurückzugreifen. Das ist fast so als wenn jeder KFZ Steuern bezahlen
müsste der eine Garage hat.
ACK
Post by Ulrich Gierschner
...
Ich denke dadurch könnte man eine menge Geld sparen und wenn man nur
noch Klasse statt Masse produziert haben beide Seiten dabei gewonnen -
aber ich vermute mal das irgendjemand dabei weniger Geld verdienen würde
als jetzt und dieser obendrein mehr einfluss hat, als 40 Mio GEZ
Zahler...
Genau das dürft der Punkt sein.
Post by Ulrich Gierschner
Post by Sebastian Geist
(Das ist das was sie selst erwirtschaften + den GEZ Anteil den sie
erhalten) Verteilung der Gebührenerträge 2003 auf die Rundfunkanstalten
Auseinandergerechnet wäre das interessanter gewesen...
Das ganze gibt es hier auf der Seite zu sehen
http://www.gez.de/door/gebuehren/gebuehrenverteilung/index.html
mit diesem Vermerkt:
*) Als Gesamterträge werden die Rundfunkgebührenerträge und die anderen
Erträge im Zusammenhang mit dem Rundfunkgebühreneinzug ausgewiesen.

Vieleicht deute ich diesen Satz auch einfach Falsch, und es bezieht sich nur
auf die Zinsen die da evtl noch dazu kommen.
Immanuel Albrecht
2005-05-30 19:16:22 UTC
Permalink
Post by Ulrich Gierschner
Post by Sebastian Geist
Und was die mit dem Geld machen kann man in meinen
Augen zumindest als mist Bezeichnen.
Ja, insgesamt gesehen schon. ÖR hat nur noch *sehr* wenige Sendungen
und Filme die man gucken kann.
Nur mal interessehalber, damit ich mir ein Bild machen kann, was sind
denn so deine Lieblingssendungen bzw. die, die du am häufigsten guckst?
Und auf welchem Sender jeweils.
--
http://www.genetic-superior.de/
Knut Singer
2005-05-30 21:45:01 UTC
Permalink
Hi,
Post by Immanuel Albrecht
Nur mal interessehalber, damit ich mir ein Bild machen kann, was sind
denn so deine Lieblingssendungen bzw. die, die du am häufigsten guckst?
Und auf welchem Sender jeweils.
Ich schaue völlig vorurteilsfrei ( in Bezug auf Sender ). "Beim Zappen
sind alle gleich".

Von den Spielfilmen, die mir am meisten bedeuten - sodass ich sie mir
auf DVD brenne mit eigenen Menüs und dann irgendwann - sollte es sie mal
als offizielle DVD geben - auch kaufe, laufen interessanterweise die
meisten dieser Spielfilme auf VOX. Die beiden letzten, an die ich mich
spontan erinnere, waren z.B.: "The Cure / Mississipi-Fluss der Hoffnung"
und "Speedway Junkie".

Aber auch von den Filmen, die ich mir gerne anschaue, ohne sie nun
unbedingt nochmal sehen zu müssen, hat bei mir Vox vermutlich die mit
deutlichem Abstand höchste Quote.

Dann sehe ich sehr oft ZDF-Doku - ein für ÖR ja fast "linksradikales"
Fernsehen - auf jeden Fall sollte das Pflichtprogramm werden für alle,
damit man mal versteht, was auf der Welt wirklich so vor sich geht ( ich
weiß, dass das ein Zusammenschnitt von alten ZDF-Sendungen ist und ich
daher dann eigentlich ja gar nicht über das ZDF meckern dürfte - aber
hier ist dann das Essentielle doch sehr hoch komprimiert..). Eine
Zwangsgebühr für ZDF-Doku würde ich sofort akzeptieren - auch wenn es
nur noch Beiträge geben sollte, die mich thematisch nicht interessieren
würden.

Und natürlich Arte - hier gibt es die aktuellsten neuesten deutschen
Filmproduktionen und auch sehr tolle Dokumentationen. Z.B. neulich über
einen Schweizer Sportler, der eine Frau umgebracht hatte - ein ganz
ruhiger Film und dennoch - oder gerade deshalb! - total mitreißend war.
Oder auch interessante Spielfilme.. Auch hier würde ich eine
Zwangsgebühr akzeptieren. Wenngleich ich, wie ich ja in einem anderen
Beitrag schrieb, lieber ein Modell hätte, in dem *jeder* Sender
Zuschüsse zu besonderen Produktionen bekommen könnte - das könnte man ja
mit der Auflage verbinden, dass solche Produktionen nicht durch Werbung
unterbrochen werden dürfen.

Der Rest verteilt sich dann noch relativ gleichmäßig auf Pro7, RTLII und
Kabel1 ( letztere haben in letzter Zeit irgendwie aufgeholt bei mir..)

Soweit also meine Statistik..

Ciao, Knut
Ulrich Gierschner
2005-05-31 08:50:40 UTC
Permalink
Post by Immanuel Albrecht
Post by Ulrich Gierschner
Post by Sebastian Geist
Und was die mit dem Geld machen kann man in meinen
Augen zumindest als mist Bezeichnen.
Ja, insgesamt gesehen schon. ÖR hat nur noch *sehr* wenige Sendungen
und Filme die man gucken kann.
Nur mal interessehalber, damit ich mir ein Bild machen kann, was sind
denn so deine Lieblingssendungen bzw. die, die du am häufigsten guckst?
ARD/Dritte: James Bond - auch wenn ich alle schon ein- oder zehnmal gesehen
habe.
ARD: Sendung mit der Maus Sonntags, wenns mit dem Frühstück kommt:-)
ZDF: Löwenzahn, Sonntags, in der Hoffnung das er mal was macht, was einen
Interessiert
ARD: Tagesschau - aber eher unregelmässig.
BR-Alpha: AlphaCentauri; 'Kant für Anfänger' fand ich auch ganz nett:-)
hr: c't Magazin, ganz nett, aber jetzt nicht elementar wichtig, die BESTE
Computersendung im deutschsprachigen Fernsehen überhaupt, aber leider vor
allem mangels Konkurrenz...

Ansonsten lasse ich zur Bedudelung alte amerikanische Serien von meinem VDR
aufnehmen, Hardcastle & McCormic, Trio mit vier Fäusten, Ein Colt für alte
Fälle, Miami Vice, A-Team, Starsky & Hutch, Petrocelli, usw.
Kann man so herrlich abspannen und man bekommt Handlung sowie alle 'Goofs'
noch im Halbschlaf mit:-)
Kommt aber garnichts *nichts* auf ÖRs.

Dann wären da noch die Zeichentricks:
Simpsons, Donald Duck, Mickey & Goofy, Tom und Jerry, Dilbert, Captain
Future - aber wo kommen die schon noch?

Kommt auch nichts auf ÖRs - Simpsons lief vor 15 Jahren mal auf ZDF wenn
ich mich recht erinnere...

Nett wäre auch mal wieder 'Muppet Show' oder 'Fraggles', wäre ein Kandidat
für das 3Sat nachprogramm - kommt aber auch nichts...

Filme, aktuellere Filme (max 10 Jahre) kaufe ich mir auf DVD oder leihe sie
mir aus der Videothek aus, da hab ich mich nur über die User Prohibitions
zu ärgern aber nicht um in den Film hereingeschnittene Werbung und einen
vollkommen verstümmelten Abspann (was ja sogar die ARD bei den Bonds
inzwischen macht...)
--
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Jörg Maurer
2005-05-30 21:19:36 UTC
Permalink
Post by Ulrich Gierschner
Ja, insgesamt gesehen schon. ÖR hat nur noch *sehr* wenige Sendungen und
Filme die man gucken kann.
Du willst doch nicht wirklich behaupten, dass das Programm der privaten
Sender besser ist? Obwohl... "Alles Geschmackssache" sagte der Affe und
biss in die Seife... Aber das Thema ist wohl schon bis zum Erbrechen in
dieser und anderen Gruppen diskutiert oder wohl besser disputiert
worden.

Gruß

JM
Ulrich Gierschner
2005-06-01 06:54:15 UTC
Permalink
Post by Jörg Maurer
Post by Ulrich Gierschner
Ja, insgesamt gesehen schon. ÖR hat nur noch *sehr* wenige Sendungen und
Filme die man gucken kann.
Du willst doch nicht wirklich behaupten, dass das Programm der privaten
Sender besser ist?
Nein, besser bestimmt nicht. Eher schlechter - das bringt mir aber nichts,
wenn auf beiden Kategorieren nur 1-2 File *zusammen* im Monat laufen, die
ich gucken würde.
PayTV ist auch nicht viel besser, aber IMHO von den Filmen immernoch besser
als Werbe-TV und ÖR-TV zusammen; das liegt aber in erster linie daran, das
letztere *viel* schlechter geworden sind, wenn man die letzten 20 Jahre
Revue passieren lässt.
--
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Jochen Schmid
2005-06-08 20:43:55 UTC
Permalink
Post by Ulrich Gierschner
Zunächsteinmal: die GEZ war eine wichtige Einrichtung aus den 50er Jahren,
sie helfen sollte ein unabhängiges, flächendeckendes Rundfunknetz in
Deutschland zu errichten.
Nö:
| So beschlossen die in der ARD damals zusammengeschlossenen neun
| Landesrundfunkanstalten und das ZDF im Jahr 1973, den
| Rundfunkgebühreneinzug ab 1. Januar 1976 in eigener Regie zu
| übernehmen und ein Rechenzentrum für den Gebühreneinzug, die GEZ mit
| Sitz in Köln, zu gründen.
<http://www.gez.de/door/institution/institution/index.html>

--
Knut Singer
2005-05-30 16:08:26 UTC
Permalink
Hi,

erst einmal eine eigene Meinung: Schön, dass es endlich immer mehr Leute
gibt, die das jetzige System der öffentlich-rechtlichen Sender in
dieser Form nicht mehr hinnehmen wollen.. :-)

Allerdings möchte ich doch noch ein paar Erklärungsversuche abgeben zu
Deinen Fragen:

a) Begründung für dieses System
Post by Sebastian Geist
Es müsste zumindest möglich sein nur für diese Dienste zu
Zahlen die man auch wirklich nutzt.
Es *könnte* ja durchaus Sinn machen zu sagen, dass ein werbefinanzierter
Sender - und evtl. auch ein freiwilliges Pay-TV - wirtschaftlich niemals
in der Lage sein können, ein "hochwertiges" Programm auf die Beine zu
stellen, in dem Reporter in allen Zonen der Welt verteilt sind und in
dem auch "Randgruppeninteressen" bedient werden. Wobei natürlich im
Endeffekt fast jeder irgendeiner Randgruppe angehört (und sei es nur
durch das Hobby), insofern wäre also ein Fernsehen, dass auch
"Randgruppen" bedient, in Wirklichkeit gar nicht so abgehoben und
uninteressant, wie es zunächst klingt.


Würde man sagen, es soll ein öffentlich-rechtliches System geben, das
*Qualität* und Information bietet, wie sie ein privatwirtschaftliches
Fernsehen nicht bieten kann, dann könnte man meiner Meinung nach den
Zwang für jeden, dieses TV zu zahlen, auch wenn er es nicht nutzen
möchte, irgendwo rechtfertigen.

*Nicht* rechtfertigen kann man in meinen Augen den Zwang, Schund wie
Gottschalk, Marienhof, Verbotene Liebe, Brisant,... - also praktisch 90%
des derzeitigen ARD und ZDF-Programmes per Zwangsgebühren zu finanzieren
- also all das, was man auch von den privatwirtschafltichen Sendern - ja
sogar den werbefinanzierten - genauso geboten bekommt.


Aber auch wenn man nun ein echtes Qualitätsfernsehen für jeden Bürger
zum Pflichtzahlgut machen wollte (bzw. dies beibehalten wollte):

a) müsste man erst einmal ernsthaft prüfen, ob ein privates Pay-TV nicht
doch ebenfalls Qualität bieten könnte ( oder ob die
privatwirtschftlichen Pay-TVs nur deshalb nicht expandieren können, weil
sie vom staatlichen Zwangs-Pay-TV erdrückt werden.

b) sollte man prüfen, ob nicht die GEZ-Schnüffelei eingestellt wird und
- da es sich dann ja um eine Art Bildungsauftrag handelt - man das
ÖR-Fernsehen nicht steuerfinanziert. Die vielbeschworene "Neutralität
gegenüber der Regierung" könnte ja nun durch die Aufsichtsgremien, wie
sie auch jetzt schon existieren, weitergeführt werden - ich sehe nicht,
dass die formale Finanzierung einen Einfluss auf die Unabhängigkeit hätte.

c) fände ich es korrekter, wenn nicht die ÖRs grundsätzlich alle diese
Gelder bekämen, sondern wenn es einen "Qualitätsfond" gäbe - aus diesem
bekommt dann *jeder* Sender Geld, der ein nicht mainstreamtaugliches,
"gutes" Programm anbietet. So würde ein fairer Wettbewerb zwischen den
Sendern entstehen, die (auch) ein "gutes" Programm anbieten wollen.
Da stellt sich dann natürlich die Frage, wer soll bewerten, was "gut"
ist. In der Tat ein Problem, aber eine Förderungswürdigkeit könnte man
sicherlich schon irgendwie festlegen und prüfen lassen - in der
Filmförderung z.B. macht man das ja auch.


***
Das ganze derzeitige System kann man vermutlich nur historisch verstehen:

- Regierungsunabhängigkeit:
Nach unserer Nazidiktatur - bei der das Medium Radio bekanntermaßen ja
"ein wenig" für Propagandazwecke missbraucht wurde, wollte man dies
vermeiden. So ersann man sich das System, dass es einen Rundfunk geben
soll, der nicht von der Regierung abhängig ist, sondern sein Geld vom
Hörer bekommt. Außerdem sollte dieser Rundfunk von Vertretern der
wichtigsten Gruppen der Bevölkerung kontrolliert werden: Also die
Parteien, aber auch z.B. Kirchenvertreter oder Gewerkschaftler. Aus
damaliger Sicht eine sicherlich nicht schlechte Idee - zumal man nicht
davon ausgehen konnte, dass es jemals Rundfunksender im Wettbewerb geben
würde, wie Zeitungsverlage.

- Jeder Besitzer zahlt:
Da man sich nicht vorstellen konnte, dass es jemals derart viele
Rundfunkanbieter geben könnte, wie es heutzutage der Fall ist, war es
irgendwo auch logisch, dass der, der ein (damals teures) Gerät "zum
Empfang bereithält", natürlich auch an die ÖR-Sender zahlt. An private
Konkurrenz dachte damals niemand.

- Grundauftrag:
Entsprechend war dann auch der Auftrag der ÖR-Sender *nicht* ein
"hochwertiges" Programm, sondern eine "Grundversorgung", zu der auch
pure Unterhaltung gehört. Aus damaliger Sicht - bei nur wenigen
staatlichen Sendern natürlich korrekt.


*****
Das Problem nun: Grundauftrag und Struktur der ÖR sind geblieben, obwohl
sich die Rundfunklandschaft völlig gewandelt hat.
Weder der Grundauftrag noch die Zwanghaftigkeit der Gebühren lässt sich
heute wirklich ernsthaft in dieser Kombination rechtfertigen.
Warum das niemand ändert? Tja, da kann man nur spekulieren: Angefangen
von den guten Posten, die altgediente Parteiangehörige dort bekommen
können, bis hin zum vielleicht wichtigsten Grund, dass Politiker die
Rache der ÖR im Wahlkampf fürchten, oder dass allgemein kein Politkier
denkt, dass dieses Thema besonders massenwirksam wäre, oder auch, dass
die Politiker ohnehin zu der Altersgruppe gehören, wo die ÖR-Sender noch
ein hohes Ansehen genießen... wer weiß?

Ciao, Knut
Sascha Grage
2005-05-30 19:21:34 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
*Nicht* rechtfertigen kann man in meinen Augen den Zwang, Schund wie
Gottschalk, Marienhof, Verbotene Liebe, Brisant,... - also praktisch 90%
des derzeitigen ARD und ZDF-Programmes per Zwangsgebühren zu finanzieren
- also all das, was man auch von den privatwirtschafltichen Sendern - ja
sogar den werbefinanzierten - genauso geboten bekommt.
Mit Gottschalk meinst du "Wetten Das"? Dies werden wohl Millionen
Deutsche anders sehen. Über die anderen genannten Sendungen brauchen
wir nicht zu diskutieren.

Der Großteil der, für mich, interessanten Sendungen läuft auf
öffentlich rechtlichen Sendern. Das "Heute Journal" oder "Berlin
Mitte" auf ZDF z.B. sind Sendungen, auf die ich nicht verzichten
möchte. "WISO" ist auch so eine Sendung, die es IMHO in dieser
Qualität nirgends beim FreeTV gibt.
Auch mein Autoradio ist auf öffenlich rechtlich eingestellt. Dort
läuft "Unser Ding"; das Jugendradio des SR. Keine Werbung und(im
Vergleich) IMHO bessere Musik als bei allen anderen Sendern. Die
hatten vor kurzem sogar eine 7h Liveübertragung der Mayday(eine
HumpfPumpf Veranstaltung) im Nachtprogramm gehabt.

Gerade gegen abend ist doch ein erheblicher Qualitätssprung zu
beobachten...
Beim Nachmittagsprogramm gebe ich dir Recht. Dies ist auch die Zeit,
in der die ÖRs Werbung senden dürfen. Daran wird's wohl liegen. Also
weg mit der Werbung im öffentlich rechtlichen Sendebetrieb!

Gruß,
Sascha Grage
--
Beer is proof that God loves us and wants us to be happy...
©
Thomas Flaig
2005-05-30 19:59:31 UTC
Permalink
Post by Sascha Grage
Auch mein Autoradio ist auf öffenlich rechtlich eingestellt.
Meines auch. Hier aber BR3, oder manchmal sogar B5.
Die Privaten hör' ich nur im Radiowecker, mit der Hoffnung, daß mich
das Programm noch schneller aus dem Bett treibt, um dieses
auszuschalten.
Post by Sascha Grage
Gerade gegen abend ist doch ein erheblicher Qualitätssprung zu
beobachten...
Beim Nachmittagsprogramm gebe ich dir Recht. Dies ist auch die Zeit,
in der die ÖRs Werbung senden dürfen. Daran wird's wohl liegen. Also
weg mit der Werbung im öffentlich rechtlichen Sendebetrieb!
Aber die Werbung im ÖR ist immer noch besser als in den Privaten:
In den ÖR kommen sie afaik nur zwischen den Sendungen und nicht 5 min
nach Sendestart, zu Sendungsmitte, 5 min vor Sendungsende und während
dem Abspann.
Aber es gibt ja auch ÖR ohne Werbung, wie z.B. phoenix, 3sat, arte, die
dritten, br-alpha.

ciao
thomas
--
What sane person could live in this world and not be crazy?
-- Ursula K. LeGuin
Manfred Crumbach
2005-05-30 20:24:42 UTC
Permalink
Post by Thomas Flaig
Aber es gibt ja auch ÖR ohne Werbung, wie z.B. phoenix, 3sat, arte, die
dritten, br-alpha.
Und da sollten wir den allerwichtigsten Sender nicht vergessen:
Kinderkanal. Nein, nicht wegen Bernd dem Brot. Schon eher wg. Wissen
macht Ah!.

Wer Kinder hat, weiß warum. Alle anderen sollten sich einfach mal den
Kinderkanal und dann das Angebot der Privaten für die entsprechenden
Altersklassen ansehen. Besonders die dort eingeblendete Werbung *schauder*

/Manfred
Thomas Flaig
2005-05-30 20:30:04 UTC
Permalink
Post by Manfred Crumbach
Post by Thomas Flaig
Aber es gibt ja auch ÖR ohne Werbung, wie z.B. phoenix, 3sat, arte, die
dritten, br-alpha.
Kinderkanal.
Ok, den hab' ich in der Tat vergessen, bin wohl nicht ganz dessen
Zielgruppe ;)
Post by Manfred Crumbach
Nein, nicht wegen Bernd dem Brot.
Muß man das denn wirklich kennen?

ciao
thomas
--
What sane person could live in this world and not be crazy?
-- Ursula K. LeGuin
Kalle Lehmann
2005-05-31 09:08:13 UTC
Permalink
Post by Thomas Flaig
Post by Manfred Crumbach
Nein, nicht wegen Bernd dem Brot.
Muß man das denn wirklich kennen?
Meine Arbeitskollegen schauen Bernd im Nachtprogramm in der Endlosschleife
bis morgens. Ist wie eine Uhr ;-)

Grüsse,
Kalle
Manfred Crumbach
2005-05-31 18:49:44 UTC
Permalink
Post by Thomas Flaig
Post by Manfred Crumbach
Nein, nicht wegen Bernd dem Brot.
Muß man das denn wirklich kennen?
Nein. Muß man nicht. Ich habe es bisher selten gesehen, da war es
durchaus schonmal witzig.

Aber vermutlich bin ich auch einfach aus dem Alter raus, in dem einfach
so ein Kultstatus vergeben wird. ;-)

/Manfred
Hartmut Ott
2005-05-31 16:05:00 UTC
Permalink
Hej Thomas
Post by Manfred Crumbach
Nein, nicht wegen Bernd dem Brot.
TF> Muss man das denn wirklich kennen?

Dann weiss man zumindest, wo die Werbung beim Baecker mit "Bernd dem Brot"
herkommt.



mfg Hartmut
Thomas Flaig
2005-06-02 14:11:44 UTC
Permalink
Post by Hartmut Ott
Post by Manfred Crumbach
Nein, nicht wegen Bernd dem Brot.
TF> Muss man das denn wirklich kennen?
Dann weiss man zumindest, wo die Werbung beim Baecker mit "Bernd dem Brot"
herkommt.
Bei welchem Bäcker?

ciao
thomas
--
Only wimps use tape backup: _real_ men just upload their important stuff
on ftp, and let the rest of the world mirror it ;)
-- Linus Torvalds, about his failing hard drive on linux.cs.helsinki.fi
Stephan Mann
2005-05-30 21:34:15 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
Würde man sagen, es soll ein öffentlich-rechtliches System geben, das
*Qualität* und Information bietet, wie sie ein privatwirtschaftliches
Fernsehen nicht bieten kann, dann könnte man meiner Meinung nach den
Zwang für jeden, dieses TV zu zahlen, auch wenn er es nicht nutzen
möchte, irgendwo rechtfertigen.
*Nicht* rechtfertigen kann man in meinen Augen den Zwang, Schund wie
Gottschalk, Marienhof, Verbotene Liebe, Brisant,... - also praktisch 90%
des derzeitigen ARD und ZDF-Programmes per Zwangsgebühren zu finanzieren
- also all das, was man auch von den privatwirtschafltichen Sendern - ja
sogar den werbefinanzierten - genauso geboten bekommt.
Ich bekomme von einem ZDF-Mitarbeiter immer mal wieder erzaehlt, wie das
ablaeuft: Auf der einen Seite beschweren sich die Leute, die OeR wuerden
"Schund" senden. Auf der anderen Seite (AFAIK hauptsaechlich Politiker)
beschwert man sich dagegen, die OeR haetten fuer das Geld, das sie
verschlingen, zu niedrige Einschaltquoten. Ausserdem trifft man immer
wieder Leute, die OeR-Sender nicht ansehen, weil es ja langweilig ist und
auf den Privaten viel tollere Aktionserien laufen. Es ist also eigentlich
egal, was sie senden, es ist sowieso immer falsch.

Das Programm, das gesendet wird, ist der Versuch eines Kompromisses. Und
dafuer, dass ein grosser Teil der Deutschen Daily Soaps, Gerichtshows und
""Nachrichten""-Magazine [0] der Kategorie Explosiv konsumiert, koennen
die OeR ersteinmal nichts.

IMHO sind die OeR unverzichtbar und eine Gebuehr dafuer ersteinmal absolut
vertretbar [1]. Sender wie 3sat, arte, KiKa und die digitalen Kanaele von
ARD und ZDF (doku, theater usw.) sind so ziemlich das einzige, was man
sich anschauen kann, ohne sofortige Verbloedung zu riskieren. Wenn dann
auf den Hauptsendern ein bisschen Muell gesendet wird, damit ein paar
Leute zufriedener sind, kann ich das zwar nicht gut finden, aber
akzeptieren.

Nicht mehr akzeptieren kann ich die Idee, fuer Internet-faehige Rechner
Gebuehren zu kassieren. Keine Ahnung, wer diese Idee hatte, aber dieser
Jemand hatte keine Ahnung vom Internet. Die Begruendung ist absolut
sinnfrei und die Gebuehren jenseits von Gut und Boese. Das Geld kommt
nicht den Richtigen zu Gute und die, die es braeuchten, haetten es selbst
in der Hand, Gebuehren fuer ihren Content zu erheben. Ausser
Kopfschuetteln faellt mir dazu nicht mehr viel ein...
Post by Knut Singer
a) müsste man erst einmal ernsthaft prüfen, ob ein privates Pay-TV nicht
doch ebenfalls Qualität bieten könnte ( oder ob die
privatwirtschftlichen Pay-TVs nur deshalb nicht expandieren können, weil
sie vom staatlichen Zwangs-Pay-TV erdrückt werden.
Willst du etwa behaupten, die Pro7MediaSat1-KeineAhnungWas-Gesellschaft
haette nicht genug Resourcen, wenigstens einen brauchbaren Sender
auszustrahlen? IMHO wollen die nicht und es gibt auch keinen Grund. Ihre
Schwachsinnssender finden ja mehr als genug Abnehmer.

gruss, stephan



[0] Mit zwei ". Wie heisst denn dieses Format eigentlich?
[1] Ueber das "wie" und "wieviel" kann man sich sicher vortrefflich
streiten.
Knut Singer
2005-05-30 21:55:10 UTC
Permalink
Hi,
Post by Stephan Mann
Post by Knut Singer
a) müsste man erst einmal ernsthaft prüfen, ob ein privates Pay-TV nicht
doch ebenfalls Qualität bieten könnte ( oder ob die
privatwirtschftlichen Pay-TVs nur deshalb nicht expandieren können, weil
sie vom staatlichen Zwangs-Pay-TV erdrückt werden.
Willst du etwa behaupten, die Pro7MediaSat1-KeineAhnungWas-Gesellschaft
haette nicht genug Resourcen, wenigstens einen brauchbaren Sender
auszustrahlen? IMHO wollen die nicht und es gibt auch keinen Grund.
Ihre Schwachsinnssender finden ja mehr als genug Abnehmer.
Behaupten will ich es nicht. Aber zumindest mal untersuchen sollte man,
ob nicht ( vielleicht nicht gerade die Pro7-Gruppe, aber) die
Bertelsmann Gruppe oder auch Premiere nicht durchaus auch ein
anspruchsvolleres Programm bieten könnten - wenn sie denn auch nur einen
Bruchteil des finanziellen Spielraumes hätten, den die
öffentlich-rechtlichen haben. Für möglich halte ich es.
Selbst auf RTL halten sich solche Exoten wie Alexander Kluges DCTP
Fernsehen, Vox wollte ursprünglich ganz am Anfang auch ein hochwertiger
Nachrichtensender werden und Premiere hatte - unverschlüsselt und mit
großem Erfolg - die Talk-Sendung von - jetzt fällt mir der Name gerade
nicht ein - unserem Star-Intellektellen..(?).. gebracht.

Es ist ja keineswegs so, dass die Privaten, nur weil sie privat sind,
nur Schund senden wollen.

Und wenn nun die Gelder nicht ausschließlich and die ÖRs fließen würden,
sondern in einen großen Topf, aus dem sie an *alle* interessierten
Sender für Einzelprojekte verteilt werden: Ich glaube, wir würden davon
profitieren.

Wer dann Gottschalk sehen will, der soll das in meinem Modell
selbstverständlich auch weiterhin tun dürfen, aber *diesen* Teil der
Gebühren sollte er im Rahmen eines freiwilligen Pay-TV an die ÖR abführen.

Ciao, Knut

P.S.: Ist so ähnlich wie mit der Presse. Ich bin sicher: Gäbe es eine
öffentlich-rechtliches Zwangsabo für eine Tageszeitung: Süddeutsche, FAZ
und Rundschau ( und all die anderen vielen ) hätte keine Chance gehabt.
Jörg Tewes
2005-06-01 15:13:00 UTC
Permalink
Hi!

Montag, 30.05.05 Knut Singer schrub...
Post by Knut Singer
Post by Stephan Mann
Willst du etwa behaupten, die Pro7MediaSat1-KeineAhnungWas-Gesells
chaft haette nicht genug Resourcen, wenigstens einen brauchbaren
Sender auszustrahlen? IMHO wollen die nicht und es gibt auch
keinen Grund. Ihre Schwachsinnssender finden ja mehr als genug
Abnehmer.
Behaupten will ich es nicht. Aber zumindest mal untersuchen sollte
man, ob nicht ( vielleicht nicht gerade die Pro7-Gruppe, aber) die
Bertelsmann Gruppe oder auch Premiere nicht durchaus auch ein
anspruchsvolleres Programm bieten könnten - wenn sie denn auch nur
einen Bruchteil des finanziellen Spielraumes hätten, den die
öffentlich-rechtlichen haben.
Das meinst du nicht wirklich ernst oder? Weißt du wieviel Spielraum
z.B. das ZDF hat und wieviel die Bertelsmanngruppe hat? Das ZDF hat
2003 irgendwas um 1,5 Mrd Euro gekriegt, für das ganze Jahr. Die RTL
Group hat mal locker das dreifache an Umsatz gemacht. Und um 50 Mio.
Gewinn.
Post by Knut Singer
Für möglich halte ich es. Selbst auf RTL halten sich solche Exoten
wie Alexander Kluges DCTP Fernsehen,
DIe halten sich nicht, die müssen sie senden. Wenn dem nicht so wäre
würden die sie lieber heute als morgen absetzen.
Post by Knut Singer
Vox wollte ursprünglich ganz am Anfang auch ein hochwertiger
Nachrichtensender werden
Jepp da hießen sie aber nicht Vox und gehörten noch nicht zur RTL
Group. Nachdem sie damit aber kurz vor der Pleite standen hat das über
kurz oder lang die RTL Group aufgekauft.
Post by Knut Singer
und Premiere hatte -unverschlüsselt und mit großem Erfolg - die
Talk-Sendung von -jetzt fällt mir der Name gerade nicht ein -
unserem Star-Intellektellen..(?).. gebracht.
Du meinst doch nicht Harald Schmidt oder? Auf Premiere war doch der
Ami Jay Leno? Ne der andere wie heißt der noch gleich? Ahja David
Letterman.
Post by Knut Singer
Es ist ja keineswegs so, dass die Privaten, nur weil sie privat
sind, nur Schund senden wollen.
Nein sie wollen das senden was sich am besten verkauft. Dabei spielt
Kunst oder Kitsch entweder garkeine Rolle oder nur eine sehr sehr
untergeordnete. Ist ähnlich wie bei den Flatrate Angeboten im Moment,
möglichst wenig ausgeben möglcihst viel bekommen.
Post by Knut Singer
Und wenn nun die Gelder nicht ausschließlich and die ÖRs fließen
würden, sondern in einen großen Topf, aus dem sie an *alle*
interessierten Sender für Einzelprojekte verteilt werden: Ich
glaube, wir würden davon profitieren.
Wenn du auf Gerichtsshows und Talkshows ala "Ich gestehe alles" stehst
dann ja. Wenn du lieber Tagesschau anstatt RTL Aktuell schaust dann
eher nicht. Das Geld würde dafür ausgegeben womit man am meisten
Umsatz machen kann nicht dafür was am intellektuellsten ist.
Post by Knut Singer
Wer dann Gottschalk sehen will, der soll das in meinem Modell
selbstverständlich auch weiterhin tun dürfen, aber *diesen* Teil
der Gebühren sollte er im Rahmen eines freiwilligen Pay-TV an die
ÖR abführen.
Warum solltest du nicht deine Vorlieben als freiwilliges Pay-TV
abführen. Immerhin schauen Wetten Das! regelmäßig mehr als 20 Mio.
Warum sollte für eine Mehrheit ZWangs Pay-TV eingeführt werden?


Und Tschüss Jörg
--
"It's easy to find something worth dying for. Do you have anything worth
living for?"
(Lorien in "Whatever happenend to Mr. Garibaldi"
Knut Singer
2005-06-01 17:30:31 UTC
Permalink
Hi,
Post by Jörg Tewes
Warum solltest du nicht deine Vorlieben als freiwilliges Pay-TV
abführen. Immerhin schauen Wetten Das! regelmäßig mehr als 20 Mio.
Warum sollte für eine Mehrheit ZWangs Pay-TV eingeführt werden?
Das verstehe ich jetzt nicht.
Wir *haben* doch im Moment das Zwangs Pay-TV derzeit für alle.

Ich will es ja entweder ganz loswerden bzw. für reine Unterhaltung auf
freiwilliges Pay-TV abändern, sodass der Zwangs-Anteil deutlich geringer
wird.

Ciao,K nut
Jörg Tewes
2005-06-03 19:20:00 UTC
Permalink
Hi!

Mittwoch, 01.06.05 Knut Singer schrub...
Post by Knut Singer
Hi,
Post by Jörg Tewes
Warum solltest du nicht deine Vorlieben als freiwilliges Pay-TV
abführen. Immerhin schauen Wetten Das! regelmäßig mehr als 20 Mio.
Warum sollte für eine Mehrheit ZWangs Pay-TV eingeführt werden?
Das verstehe ich jetzt nicht.
Wir *haben* doch im Moment das Zwangs Pay-TV derzeit für alle.
Und die Mehrheit dieser "Alle", oder zumindest ein großer Teil schaut
Wetten Dass! Warum soll für diese Mehrheit jetzt aber eine Verwaltung
eingefürht werden die sich mit der Versendung von Deocdern und sowas
beschäftigt? Schließlich will ja auch niemand eine Autobahnmaut für
PKWs. Und mal davon ab werden ja nicht nur die Öffentlich Rechtlichen
TV-Sender mit den Abgaben bezahlt. Sondern unser gesamtes TV-System.
Sprich die Landesmedien Anstalten die dich vor zuviel Werbung
schützen. Oder möchtest du wirklich US-Verhältnisse im TV haben?


Und Tschüss Jörg
--
A theologian is like a blind man in a dark room searching for a black cat
which isn't there - and finding it!
Kalle Lehmann
2005-06-04 11:01:35 UTC
Permalink
Post by Jörg Tewes
Und die Mehrheit dieser "Alle", oder zumindest ein großer Teil schaut
Wetten Dass! Warum soll für diese Mehrheit jetzt aber eine Verwaltung
eingefürht werden die sich mit der Versendung von Deocdern und sowas
beschäftigt? Schließlich will ja auch niemand eine Autobahnmaut für
Die Behörde gibts schon, nennt sich GEZ. Jeder der zahlt bekommt eine Karte
zugeschickt. Die Set-Top Box ist in DVB-X Gebieten ja Pflicht, selbst
einfache Modelle sind mit einem CI-Slot ausgerüstet. Ein D-Box ist dazu ja
nicht nötig.

Der _Bürger_ will keine Maut für PKWs, der Staat schon und wenns nur darum
geht, die hinterher sinnlos zu verschleudern.
Post by Jörg Tewes
PKWs. Und mal davon ab werden ja nicht nur die Öffentlich Rechtlichen
TV-Sender mit den Abgaben bezahlt. Sondern unser gesamtes TV-System.
Sprich die Landesmedien Anstalten die dich vor zuviel Werbung
schützen. Oder möchtest du wirklich US-Verhältnisse im TV haben?
Die US-Verhältnisse sind jedenfalls ehrlicher als dieses verlogene System.
Die Behauptung in DE gäbe es Free-TV ist definitiv falsch. In den USA kann
ich frei wählen, Sender die zuviel Werbung schalten, fallen meist schnell
in der Zuschauergunst, was zu einem umdenken führt ( zumindest meistens ).

Bei MTV ist das Programm doch nur das läßtige zwischen den Jamba Spots.

Grüsse,
Kalle
Jörg Tewes
2005-06-04 23:00:00 UTC
Permalink
Hi!

Samstag, 04.06.05 Kalle Lehmann schrub...
Post by Kalle Lehmann
Post by Jörg Tewes
Und die Mehrheit dieser "Alle", oder zumindest ein großer Teil
schaut Wetten Dass! Warum soll für diese Mehrheit jetzt aber eine
Verwaltung eingefürht werden die sich mit der Versendung von
Deocdern und sowas beschäftigt? Schließlich will ja auch niemand
eine Autobahnmaut für
Die Behörde gibts schon, nennt sich GEZ. Jeder der zahlt bekommt
eine Karte zugeschickt. Die Set-Top Box ist in DVB-X Gebieten ja
Pflicht, selbst einfache Modelle sind mit einem CI-Slot
ausgerüstet. Ein D-Box ist dazu ja nicht nötig.
Also die Modelle die ich gesehen hab hatten keinen Slot wo man eine
Karte reinstekcen kann. Und ich denke nicht das die GEZ eine
Paketversandabteilung hat. Und die Kosten für den Receiver müßten auch
erstmal wieder reinkommen.
Post by Kalle Lehmann
Der _Bürger_ will keine Maut für PKWs, der Staat schon und wenns
nur darum geht, die hinterher sinnlos zu verschleudern.
Ich meinte den Bürger.
Post by Kalle Lehmann
Post by Jörg Tewes
PKWs. Und mal davon ab werden ja nicht nur die Öffentlich
Rechtlichen TV-Sender mit den Abgaben bezahlt. Sondern unser
gesamtes TV-System. Sprich die Landesmedien Anstalten die dich vor
zuviel Werbung schützen. Oder möchtest du wirklich US-Verhältnisse
im TV haben?
Die US-Verhältnisse sind jedenfalls ehrlicher als dieses verlogene
System. Die Behauptung in DE gäbe es Free-TV ist definitiv falsch.
Huch es gibt kein Free-TV in D?
Post by Kalle Lehmann
In den USA kann ich frei wählen, Sender die zuviel Werbung
schalten, fallen meist schnell in der Zuschauergunst, was zu einem
umdenken führt ( zumindest meistens ).
Hihi, das glaubst aber auch nur du. In den USA gibts ausser Pay-TV nur
Sender mit Werbung. Und die senden alle gleich viel Werbung weil es
nur 4 oder 5 große landesweite Sender gibt. Achte mal darauf wenn du
eine aktuelle US-Serie guckst, immer wenn dort ne Blede kommt gibts in
den USA Werbung. Und hier kannste auch wählen zwischen Sat 1 RTL Pro 7
RTL2 usw.
Post by Kalle Lehmann
Bei MTV ist das Programm doch nur das läßtige zwischen den Jamba Spots.
Nicht nur bei MTV. Sondern bei allen werbefinanzierten Sendern.


Und Tschüss Jörg
--
Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, er wußte das nicht und
hat's gemacht.
Knut Singer
2005-06-06 04:02:19 UTC
Permalink
Hi,
Post by Jörg Tewes
Also die Modelle die ich gesehen hab hatten keinen Slot wo man eine
Karte reinstekcen kann. Und ich denke nicht das die GEZ eine
Paketversandabteilung hat. Und die Kosten für den Receiver müßten auch
erstmal wieder reinkommen.
ich würde jede Wette eingehen, dass das System der - in STASI-Manier -
herumlaufenden Außendienstler plus der ganzen Verwaltung der GEZ auf
Dauer *deutlich* mehr kostet, als wenn man jedem freiwillig
ÖR-Schauenden und somit ÖR-Zahlenden einen kostenlosen Decoder hinstellt.

Ciao, Knut
Kalle Lehmann
2005-06-06 13:25:17 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
ich würde jede Wette eingehen, dass das System der - in STASI-Manier -
herumlaufenden Außendienstler plus der ganzen Verwaltung der GEZ auf
Dauer *deutlich* mehr kostet, als wenn man jedem freiwillig
ÖR-Schauenden und somit ÖR-Zahlenden einen kostenlosen Decoder hinstellt.
Naja, irgentwo müssen die alten Stasi bzw. Blockwarte doch unterkommen,
sonst könnten die ja nur noch ihre Nachbaren anschwärzen, was auf Dauer
evtl. etwas auf die Gesundheit schlagen könnte.

Grüsse,
Kalle
Kalle Lehmann
2005-06-06 13:23:06 UTC
Permalink
Post by Jörg Tewes
Also die Modelle die ich gesehen hab hatten keinen Slot wo man eine
Karte reinstekcen kann. Und ich denke nicht das die GEZ eine
Paketversandabteilung hat. Und die Kosten für den Receiver müßten auch
erstmal wieder reinkommen.
Die meisten etwas teureren Receiver ( so ab 70 Euro ) haben einen / zwei
CI-Slot(s) für Decrypt-Module. Die GEZ bräuchte also nur ein entsprechendes
Modul zuzusenden ( je nach Typ kostet so was ab 60 Euro ). Den passenden
Receiver muß sich der Nutzer eh selbst kaufen, sprich darauf achten das er
einen enprechenden Slot hat. Kein Problem, eine Box wie bei Premiere ist
nicht nötig.
Post by Jörg Tewes
Hihi, das glaubst aber auch nur du. In den USA gibts ausser Pay-TV nur
Sender mit Werbung. Und die senden alle gleich viel Werbung weil es
nur 4 oder 5 große landesweite Sender gibt. Achte mal darauf wenn du
eine aktuelle US-Serie guckst, immer wenn dort ne Blede kommt gibts in
den USA Werbung. Und hier kannste auch wählen zwischen Sat 1 RTL Pro 7
RTL2 usw.
Für DE fehlt mir mangels Empfangsgeräten der Vergeich! Bei div. Reisen in
die USA hat es mich bzgl. der Werbung nie gestört. Man konnte ja immer auch
Pay-TV dazukaufen. Beim Football gibts ja sogar einen Anzeiger für die
Werbung ( der Typ mit den roten Handschuhen ). Ok, bei Serien war es etwas
läßtig das dort tlw. in 30 Minuten 3 Werbeblocks geschaltet sind.
Post by Jörg Tewes
Nicht nur bei MTV. Sondern bei allen werbefinanzierten Sendern.
Keine Ahnung, siehe oben.

Grüsse,
Kalle
Jörg Tewes
2005-06-07 12:57:00 UTC
Permalink
Hi!

Montag, 06.06.05 Kalle Lehmann schrub...
Post by Kalle Lehmann
Post by Jörg Tewes
Also die Modelle die ich gesehen hab hatten keinen Slot wo man
eine Karte reinstekcen kann. Und ich denke nicht das die GEZ eine
Paketversandabteilung hat. Und die Kosten für den Receiver müßten
auch erstmal wieder reinkommen.
Die meisten etwas teureren Receiver ( so ab 70 Euro ) haben einen /
zwei CI-Slot(s) für Decrypt-Module. Die GEZ bräuchte also nur ein
entsprechendes Modul zuzusenden ( je nach Typ kostet so was ab 60
Euro ).
Das wären schon mal 130 Euro pro GEZ Kunde.
Post by Kalle Lehmann
Den passenden Receiver muß sich der Nutzer eh selbst kaufen, sprich
darauf achten das er einen enprechenden Slot hat.
Warum muß man sich einen Receiver kaufen? Also ich denke ich werde mir
die nächsten zehn Jahre keinen Receiver kaufen müssen. Wenn also dann
muß die GEZ Receiver und Modul stellen, und das wären 130 Euro pro
Kunde wie du oben festgestellt hast. Und ich denke so wie mir wirds
den etlichen Mio. Kabelkunden auch gehen. Der Receiver ist also nur
für Landeier notwendig oder Kunden die sowieso ein erweitertes
Programmangebot haben wollen.
Post by Kalle Lehmann
Post by Jörg Tewes
Hihi, das glaubst aber auch nur du. In den USA gibts ausser Pay-TV
nur Sender mit Werbung. Und die senden alle gleich viel Werbung
weil es nur 4 oder 5 große landesweite Sender gibt. Achte mal
darauf wenn du eine aktuelle US-Serie guckst, immer wenn dort ne
Blende kommt gibts in den USA Werbung. Und hier kannste auch wählen
zwischen Sat 1 RTL Pro 7 RTL2 usw.
Für DE fehlt mir mangels Empfangsgeräten der Vergeich! Bei div.
Reisen in die USA hat es mich bzgl. der Werbung nie gestört.
Dann müßtest du dich hier wie im Schlaraffenland vorkommen bzgl.
Werbeunterbrechungen.
Post by Kalle Lehmann
Man konnte ja immer auch Pay-TV dazukaufen.
Kann man doch hier auch.


Und Tschüss Jörg
--
"It's easy to find something worth dying for. Do you have anything worth
living for?"
(Lorien in "Whatever happenend to Mr. Garibaldi"
Kalle Lehmann
2005-06-08 09:01:11 UTC
Permalink
Post by Jörg Tewes
Warum muß man sich einen Receiver kaufen? Also ich denke ich werde mir
die nächsten zehn Jahre keinen Receiver kaufen müssen. Wenn also dann
muß die GEZ Receiver und Modul stellen, und das wären 130 Euro pro
Kunde wie du oben festgestellt hast. Und ich denke so wie mir wirds
den etlichen Mio. Kabelkunden auch gehen. Der Receiver ist also nur
für Landeier notwendig oder Kunden die sowieso ein erweitertes
Programmangebot haben wollen.
DVB-T funktioniert derzeit nur mit Receiver, also must du dir einen kaufen,
wenn du in Gebieten wohnst, wo das analoge Programm abgeschaltet wurde.
Oder du bezahlst für Kabel bzw. Satelit, natürlich kannst du auch in ein
noch analog versorgtes Gebiet ziehen.
Post by Jörg Tewes
Kann man doch hier auch.
Ja, aber vorher wird erstmal das ZwangsPay-TV fällig :(

Grüsse,
Kalle
Sebastian Geist
2005-06-06 15:19:45 UTC
Permalink
Post by Jörg Tewes
Hihi, das glaubst aber auch nur du. In den USA gibts ausser Pay-TV nur
Sender mit Werbung. Und die senden alle gleich viel Werbung weil es
nur 4 oder 5 große landesweite Sender gibt.
Ist doch in Ordnung, wenn ich Werbefreies Fernsehen möchte kann ich auch in
den USA zu eimem PayTV Sender gehen.
Im Internet gibt es auch viele Seiten die sich über Werbung finanzieren, dort
habe ich aber auch öffters die Wahl mich anzumelden und für einen Gewissen
betrag die Seite ohne Werbung anzuschauen.

In Deutschland hat man bei den ÖRen diese möglichkeit nicht. Man wird dazu
gezwungen das PayTV zu nutzen.
Jörg Tewes
2005-06-07 13:01:00 UTC
Permalink
Hi!

Montag, 06.06.05 Sebastian Geist schrub...
Post by Sebastian Geist
Post by Jörg Tewes
Hihi, das glaubst aber auch nur du. In den USA gibts ausser Pay-TV
nur Sender mit Werbung. Und die senden alle gleich viel Werbung
weil es nur 4 oder 5 große landesweite Sender gibt.
Ist doch in Ordnung, wenn ich Werbefreies Fernsehen möchte kann ich
auch in den USA zu eimem PayTV Sender gehen.
Kannst du hier auch. Allerdings sind selbst die werbefinanzierten
Sender hier werbefreier als in den USA.
Post by Sebastian Geist
Im Internet gibt es auch viele Seiten die sich über Werbung
finanzieren, dort habe ich aber auch öffters die Wahl mich
anzumelden und für einen Gewissen betrag die Seite ohne Werbung
anzuschauen.
Du kennst ja seltsame Seiten. Ich kenne eigentlich nur die Seite der
Chip wo man bezahlen muß wenn man schneller downloaden will. Oder wenn
man generell was downloaden will wie bei Spiegel oder so.
Post by Sebastian Geist
In Deutschland hat man bei den ÖRen diese möglichkeit nicht. Man
wird dazu gezwungen das PayTV zu nutzen.
Nein Pay-TV ist Premiere das kannst du zusätzlich mieten. Und nutzen
mußt du es auch nicht nur zahlen. Ebenso wie du für andere Sachen
zahlst die du nicht nutzt. Wie ich z.B. für die Unis zahlen muß, oder
für öffentliche Kindergärten.


Und Tschüss Jörg
--
"And you Ambassador Mollari, what did you see?"
"Nothing. I saw nothing."
(Drazi and Londo, "The Fall of Night")
Kalle Lehmann
2005-06-08 09:03:04 UTC
Permalink
Post by Jörg Tewes
Nein Pay-TV ist Premiere das kannst du zusätzlich mieten.
Was ist der ÖR? Das ist ZwangsPay-TV was du erstmal bezahlen must, _bevor_
du überhaupt Premiere abonieren darfst.

Grüsse,
Kalle
Sebastian Geist
2005-06-08 11:54:29 UTC
Permalink
Post by Jörg Tewes
Hi!
Montag, 06.06.05 Sebastian Geist schrub...
Post by Sebastian Geist
Post by Jörg Tewes
Hihi, das glaubst aber auch nur du. In den USA gibts ausser Pay-TV
nur Sender mit Werbung. Und die senden alle gleich viel Werbung
weil es nur 4 oder 5 große landesweite Sender gibt.
Ist doch in Ordnung, wenn ich Werbefreies Fernsehen möchte kann ich
auch in den USA zu eimem PayTV Sender gehen.
Kannst du hier auch. Allerdings sind selbst die werbefinanzierten
Sender hier werbefreier als in den USA.
Nein HIER bin ich Automatisch genötigt für Werbefreies Fernsehen zu bezahlen.
Es ist nicht wie in den USA eine möglichkeit, hier ist es Pflicht.
Post by Jörg Tewes
Post by Sebastian Geist
Im Internet gibt es auch viele Seiten die sich über Werbung
finanzieren, dort habe ich aber auch öffters die Wahl mich
anzumelden und für einen Gewissen betrag die Seite ohne Werbung
anzuschauen.
Du kennst ja seltsame Seiten. Ich kenne eigentlich nur die Seite der
Chip wo man bezahlen muß wenn man schneller downloaden will. Oder wenn
man generell was downloaden will wie bei Spiegel oder so.
www.4players.de hat zum beispiel so ein System wo man als Reg. Benutzer keine
Werbung mehr zu sehen bekommt. Als normaler Besucher hat man allerdings
genügend Werbung auf der Seite.
Auch das Beispiel mit dem Download würde Treffen. Manche Sachen kann man von
einem Server herunterladen wo man mit Werbung erschlagen wird. Damit wird der
Download finanziert. Bei anderen muss man für den Download zahlen, kann aber
die Datei direkt per FTP ziehen ohne sich durch X Werbefenster klicken zu
müssen.
Post by Jörg Tewes
Post by Sebastian Geist
In Deutschland hat man bei den ÖRen diese möglichkeit nicht. Man
wird dazu gezwungen das PayTV zu nutzen.
Nein Pay-TV ist Premiere das kannst du zusätzlich mieten. Und nutzen
mußt du es auch nicht nur zahlen.
Pay TV ist in meinen Augen alles wofür ich einen Monatlichen betrag bezahlen
muss. Premiere bezahle ich wenn ich es nutzen möchte. GEZ Gebühr muss ich
zahlen, auch wenn ich das Angebot nicht nutze.
Post by Jörg Tewes
Ebenso wie du für andere Sachen
zahlst die du nicht nutzt. Wie ich z.B. für die Unis zahlen muß, oder
für öffentliche Kindergärten.
Dabei kann ich keinen vergleich finden. Kindergarten, Uni und der gleichen.
sind Dienstleistungen die wirklich sinn machen. Aber ein Fernsehprogramm
zwangs finanzieren zu müssen nur weil ich Internet nutze sehe ich nicht ein.
Noch dazu kann ich den ganzen Sinn nicht erkennen warum man ein Programm
finanzieren soll das sich genausogut durch Werbung tragen könnte.
Jochen Schmid
2005-06-09 11:20:14 UTC
Permalink
Post by Sebastian Geist
Ebenso wie du für andere Sachen zahlst die du nicht nutzt. Wie ich
z.B. für die Unis zahlen muß, oder für öffentliche Kindergärten.
Dabei kann ich keinen vergleich finden. Kindergarten, Uni und der gleichen.
sind Dienstleistungen die wirklich sinn machen.
Die Frage stellt sich nicht. Es sind Gemeinschaftsaufgaben, die --
unabhängig davon, ob das der einzelne Bürger sinnvoll findet -- aus
Steuern finanziert werden. Der Witz an Steueren ist ja gerade, daß sie
nicht zweckgebunden sind.

--
Jörg Tewes
2005-06-09 13:41:00 UTC
Permalink
Hi!

Mittwoch, 08.06.05 Sebastian Geist schrub...
Post by Sebastian Geist
Ebenso wie du für andere Sachen zahlst die du nicht nutzt. Wie ich
z.B. für die Unis zahlen muß, oder für öffentliche Kindergärten.
Dabei kann ich keinen vergleich finden. Kindergarten, Uni und der
gleichen. sind Dienstleistungen die wirklich sinn machen.
Deine Meinung. Ich finde das werbefreies nicht staatlich
kontrolliertes TV auch Sinn machen.


Und Tschüss Jörg
--
"It is good to have friends, is it not, Mr. Garibaldi? Even if,
maybe, only for a little while?"
"Even if only for a little while."
(Londo and Garibaldi, "Acts of Sacrifice")
Jochen Schmid
2005-06-09 10:00:23 UTC
Permalink
Jeder der zahlt bekommt eine Karte zugeschickt.
Gut, dann hätte ich gern 5 Karten für alle Fernseher und Videorecorder
im Haus.

--
Knut Singer
2005-06-05 21:19:31 UTC
Permalink
Hi,
Post by Jörg Tewes
Und die Mehrheit dieser "Alle", oder zumindest ein großer Teil schaut
Wetten Dass! Warum soll für diese Mehrheit jetzt aber eine Verwaltung
eingefürht werden die sich mit der Versendung von Deocdern und sowas
beschäftigt?
1. Würde diese Verwaltung - bei verschlüsseltem Wetten-Dass - deutlich
konstengünstiger ausfallen als die jetzige GEZ im Stasi-Format.

2. Ist es heute nicht (mehr) einzusehen, warum man für Wetten-Dass,
Marienhof, Verbotene Liebe, Brisant, Fliege, Alle meine Töchter, Reich
und Schön, Bianca-Wege zum Glück, ... (beliebig erweiterbar) ... zu
einer Zwangsgebühr verpflichtet werden können soll.
Post by Jörg Tewes
Und mal davon ab werden ja nicht nur die Öffentlich Rechtlichen
TV-Sender mit den Abgaben bezahlt. Sondern unser gesamtes TV-System.
Nagut. Aber sicher bei weitem nicht mit 200 Euro/Person und Jahr,
vielleicht mit ein paar Cent. Im Übrigen könnte man eine derartige
Aufsichtsbehörde nun ja - wie jede andere Behörde auch - per Steuern
finanzieren - bzw. durch ein steuerähnliches Modell.
Post by Jörg Tewes
Sprich die Landesmedien Anstalten die dich vor zuviel Werbung
schützen.
Das machen doch nicht die Landesmedienanstalten, sondern die Politiker.
Post by Jörg Tewes
Oder möchtest du wirklich US-Verhältnisse im TV haben?
Ich kenne das US-TV nur vom Hörensagen. Ich möchte aber gerne selbst
eintscheiden können, ob ich werbefinanziertes TV gucken möchte oder Geld
an einen Pay-TV Sender ausgebe und dadurch gegenüber dem Pay-TV gewisse
Vorteile -z.B. keine Werbung - habe.

Ansonsten wäre es in meinen Augen schon einmal ein erster Schritt zur
Steigerung der Qualität der Öffentlich-Rechtlichen, wenn diese überhaupt
keine Werbung mehr machen dürften. Dann würde schon einmal das
unsägliche Quotenschielen zumindest aus diesem Grund entfallen. ... und
Herr Gottschalk könnte mit seiner Werbesendung gleich ganz nach Asien
auswandern, wo dann sein Sendungskonzept ja ohnehin besser aufzugehen
scheint.

Ciao, Knut
Knut Singer
2005-06-05 21:25:41 UTC
Permalink
Hi,
Post by Knut Singer
an einen Pay-TV Sender ausgebe und dadurch gegenüber dem Pay-TV gewisse
Vorteile -z.B. keine Werbung - habe.
.. ich meinte natürlich, dass ich beim Pay TV dann Vorteile gegenüber
dem *werbefinanzierten" TV habe..
Jörg Tewes
2005-06-06 14:25:00 UTC
Permalink
Hi!

Sonntag, 05.06.05 Knut Singer schrub...
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Und die Mehrheit dieser "Alle", oder zumindest ein großer Teil
schaut Wetten Dass! Warum soll für diese Mehrheit jetzt aber eine
Verwaltung eingefürht werden die sich mit der Versendung von
Deocdern und sowas beschäftigt?
1. Würde diese Verwaltung - bei verschlüsseltem Wetten-Dass -
deutlich konstengünstiger ausfallen als die jetzige GEZ im
Stasi-Format.
Wie kommst du darauf? Die GEZ selbst macht nur Verwaltung die Leute
die bei dir vorbeikommen oder vor dem Fenster hocken werden von dem
für dich zuständigen Sender geschickt. Und die arbeiten auf
Honorarbasis? sprich sie bekommen nur Geld wenn sie dich dazu
überreden dich anzumelden. Oder sie dich überführen Schwarzseher zu
sein. Ansonsten bekommen die nix. SPrich es ist eigentlich ne bessere
Drückerkolonne.
Post by Knut Singer
2. Ist es heute nicht (mehr) einzusehen, warum man für Wetten-Dass,
Marienhof, Verbotene Liebe, Brisant, Fliege, Alle meine Töchter,
Reich und Schön, Bianca-Wege zum Glück, ... (beliebig erweiterbar)
... zu einer Zwangsgebühr verpflichtet werden können soll.
Was hat das mit heute zu tun? Und für Tagesschau, Heute Journal Arte
Phoenix usw. zahle ich gern. Die Sachen die du da oben aufzählst sind
Quotenmagneten die größtenteils per Werbung finanziert werden. Das
meiste Geld dürfte für solche Sachen wie das internationale
Korrespondentennetz draufgehen aber nicht für die Quotenmagneten im
Nachmittagsprogramm die mit Werbung gefüllt werden dürfen.
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Und mal davon ab werden ja nicht nur die Öffentlich Rechtlichen
TV-Sender mit den Abgaben bezahlt. Sondern unser gesamtes
TV-System.
Nagut. Aber sicher bei weitem nicht mit 200 Euro/Person und Jahr,
vielleicht mit ein paar Cent. Im Übrigen könnte man eine derartige
Aufsichtsbehörde nun ja - wie jede andere Behörde auch - per
Steuern finanzieren - bzw. durch ein steuerähnliches Modell.
Könnte man machen, aber dann würde auch jemand der garkein Fernsehen
guckt dazu verpflichtet. Und es wäre nicht mehr unabhängig vom Staat.
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Sprich die Landesmedien Anstalten die dich vor zuviel Werbung
schützen.
Das machen doch nicht die Landesmedienanstalten, sondern die
Politiker.
Wie kommst du darauf?
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Oder möchtest du wirklich US-Verhältnisse im TV haben?
Ich kenne das US-TV nur vom Hörensagen. Ich möchte aber gerne
selbst eintscheiden können, ob ich werbefinanziertes TV gucken
möchte oder Geld an einen Pay-TV Sender ausgebe und dadurch
gegenüber dem Pay-TV gewisse Vorteile -z.B. keine Werbung - habe.
Ich würde auch gern entscheiden wofür meine Steuern eingesetzt werden.
Darf ich auch nicht. Ich muß auch Kindergärten, Strassen öffentliche
Verkehrmittel usw. bezahlen. Wenn der öffentliche Nahverkehr nicht
bezuschußt würde, würden die Fahrkarten wohl locker das doppelte
kosten. Zumindest hier in der Region macht der öffentliche Nahverkehr
generell Miese.
Post by Knut Singer
Ansonsten wäre es in meinen Augen schon einmal ein erster Schritt
zur Steigerung der Qualität der Öffentlich-Rechtlichen, wenn diese
überhaupt keine Werbung mehr machen dürften. Dann würde schon
einmal das unsägliche Quotenschielen zumindest aus diesem Grund
entfallen.
Wieso sollte das wegfallen? Sollten die öffentlich rechtlichen ein
Programm nur für die gebildete Oberschicht machen? Dann würden
diejenigen die nicht verstehen was da läuft erst recht nicht einsehen
warum sie es bezahlen sollten.


Und Tschüss Jörg
--
[] Schwachstellen in Sun Solaris und Java System Web Server http://
www.heise.de/newsticker/data/pab-12.03.04-001/Das CERT des Deutschen
Forschungsnetzes (DFN-CERT) warnt vor zwei Sicherheitslücken in Suns Java
System Web Server und in Solaris.
Knut Singer
2005-06-07 00:04:34 UTC
Permalink
Hi,
Post by Jörg Tewes
Post by Knut Singer
1. Würde diese Verwaltung - bei verschlüsseltem Wetten-Dass -
deutlich konstengünstiger ausfallen als die jetzige GEZ im
Stasi-Format.
Wie kommst du darauf? Die GEZ selbst macht nur Verwaltung die Leute
die bei dir vorbeikommen oder vor dem Fenster hocken werden von dem
für dich zuständigen Sender geschickt.
Die Aufwendungen, die die GEZ für 2003 für sich selbst angibt, betrugen
133,6 Mio Euro.
Post by Jörg Tewes
Und die arbeiten auf
Honorarbasis? sprich sie bekommen nur Geld wenn sie dich dazu
überreden dich anzumelden. Oder sie dich überführen Schwarzseher zu
sein. Ansonsten bekommen die nix. SPrich es ist eigentlich ne bessere
Drückerkolonne.
das würde also bedeuten, dass diese Provisionen noch hinzurechnet werden
müssen. Da kommt sicherlich auch noch einmal einiges zusammen, denn aus
reiner Liebe zum Sender arbeiten diese Leute sicherlich nicht.
Post by Jörg Tewes
Was hat das mit heute zu tun? Und für Tagesschau, Heute Journal Arte
Phoenix usw. zahle ich gern. Die Sachen die du da oben aufzählst sind
Quotenmagneten die größtenteils per Werbung finanziert werden. Das
meiste Geld dürfte für solche Sachen wie das internationale
Korrespondentennetz draufgehen aber nicht für die Quotenmagneten im
Nachmittagsprogramm die mit Werbung gefüllt werden dürfen.
Sorry, das glaube ich schlicht nicht. Soviele Korrespondenten haben die
ÖRs nun auch wieder nicht ... Eine Gottschalk-Gage ( gezahlt vom
Gebührenzahler und nicht von Sponsoren) übertrifft möglicherweise
sämtliche Auslandkorrespondentengehälter für ein ganzes Jahr zusammen.
.. Hat jemand Zahlen??
Post by Jörg Tewes
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Sprich die Landesmedien Anstalten die dich vor zuviel Werbung
schützen.
Das machen doch nicht die Landesmedienanstalten, sondern die
Politiker.
Wie kommst du darauf?
Die Politik gibt vor, wie unser Ferhsehsystem aussehen soll. Die
Medienanstalten wachen darüber, dass die Vorgaben durch die Politik
umgesetzt und eingehalten werden, sind also eine reine Exekutive. Die
paar Euro, die das Kostet, kann man getrost auch anders finanzieren -
eben z.B. durch Steuern, wie man es bei jedem Ordnungsamt usw. auch
macht. Auf jeden Fall halte ich das für ein *sehr* schwaches Argument,
die 200 Euro Zwangsgebühren zu rechtfertigen für Leute, die ARD + ZDF
nicht sehen wollen.
Post by Jörg Tewes
Ich würde auch gern entscheiden wofür meine Steuern eingesetzt werden.
Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Steuern und Rundfunkgebühren.
Insbesondere werden Steuern nicht zweckgebunden erhoben, Gebühren aber
schon. Und wenn man den Zweck, für den die Gebühren erhoben werden, gar
nicht in Anspruch nehmen möchte, dann ist das schon problematisch.
Post by Jörg Tewes
Wieso sollte das wegfallen? Sollten die öffentlich rechtlichen ein
Programm nur für die gebildete Oberschicht machen?
Natürlich nicht. Ich weiß aber nun ehrlich gesagt auch nicht, was das
mit Werbung zu tun hat. Wird das Programm durch Werbung automatisch
allgemeinverständlicher? Oder ist es nicht eher so, dass das Programm
durch das Gieren nach Quote einfach nur trivialer, uniformer und
massenkompatibler wird?

Ciao, Knut
Sebastian Geist
2005-06-07 15:28:47 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
Auf jeden Fall halte ich das für ein *sehr* schwaches Argument,
die 200 Euro Zwangsgebühren zu rechtfertigen für Leute, die ARD + ZDF
nicht sehen wollen.
Primär geht es mir jetzt darum das ich 17 Euro im Monat bezahlen soll, obwohl
ich weder Radio noch TV besitze. Die Offentlich Rechtlichen Internetseiten
werden bestimmt wenn man sie alle zusammen nimmt nur einen absolut
lächerlichen Bruchteil vom Internet ausmachen. Und ich habe auch kein
Interesse diese Seiten zu nutzen. Dafür bin ich nicht bereit auch nur einen
Cent an die GEZ zu zahlen.
Ich sehe das als einfache Geldmacherei an, denn ich schätze mal nicht das
dieses Geld irgendwie dem Internet zugute kommt. Es wird ja nicht
aufgeschlüsselt für was der jenige bezahlt.
In den 17 Euro sind dann Internet, Fernsehen, und Radio mit drin. Ich habe ja
nicht einmal die möglichkeit nur Internet zu einem entsprechend niedrigeren
Preis zu bekommen.
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Ich würde auch gern entscheiden wofür meine Steuern eingesetzt werden.
Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Steuern und Rundfunkgebühren.
Insbesondere werden Steuern nicht zweckgebunden erhoben, Gebühren aber
schon. Und wenn man den Zweck, für den die Gebühren erhoben werden, gar
nicht in Anspruch nehmen möchte, dann ist das schon problematisch.
ACK
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Wieso sollte das wegfallen? Sollten die öffentlich rechtlichen ein
Programm nur für die gebildete Oberschicht machen?
Vieleicht sollte das Programm aber mehr dazu beitragen Bildung zu schaffen,
und über Aktuelle Themen zu Informieren. Alles andere geht für mein
Verständniss am nutzen des ganzen vorbei.
Jörg Tewes
2005-06-07 22:52:00 UTC
Permalink
Hi!

Dienstag, 07.06.05 Knut Singer schrub...
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Post by Knut Singer
1. Würde diese Verwaltung - bei verschlüsseltem Wetten-Dass -
deutlich konstengünstiger ausfallen als die jetzige GEZ im
Stasi-Format.
Wie kommst du darauf? Die GEZ selbst macht nur Verwaltung die
Leute die bei dir vorbeikommen oder vor dem Fenster hocken werden
von dem für dich zuständigen Sender geschickt.
Die Aufwendungen, die die GEZ für 2003 für sich selbst angibt,
betrugen 133,6 Mio Euro.
Bei fast 7 Mrd. Einnahmen ein sehr geringes Entgeld. Und das sind eben
nur Aufwendungen für Gebürhenbescheide, Mahnungen usw. Nicht für die
Jungs die zu dir kommen wenn du nach dem dritten Brief nicht reagierst
oder so. Also genau das Geld welches auch bei deinem Vorschlag
anfallen würde. Warscheinlich eher sogar mehr.
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Und die arbeiten auf Honorarbasis? sprich sie bekommen nur Geld
wenn sie dich dazu überreden dich anzumelden. Oder sie dich
überführen Schwarzseher zu sein. Ansonsten bekommen die nix. SPrich
es ist eigentlich ne bessere Drückerkolonne.
das würde also bedeuten, dass diese Provisionen noch hinzurechnet
werden müssen. Da kommt sicherlich auch noch einmal einiges
zusammen, denn aus reiner Liebe zum Sender arbeiten diese Leute
sicherlich nicht.
Das sind aber keine Ausgaben der GEZ. Sondern der Öffentlich
rechtlichen Sender, die diese von den GEZ Gebühren bezahlen müssen.
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Was hat das mit heute zu tun? Und für Tagesschau, Heute Journal
Arte Phoenix usw. zahle ich gern. Die Sachen die du da oben
aufzählst sind Quotenmagneten die größtenteils per Werbung
finanziert werden. Das meiste Geld dürfte für solche Sachen wie das
internationale Korrespondentennetz draufgehen aber nicht für die
Quotenmagneten im Nachmittagsprogramm die mit Werbung gefüllt
werden dürfen.
Sorry, das glaube ich schlicht nicht. Soviele Korrespondenten haben
die ÖRs nun auch wieder nicht ...
Huch? Hast du mal drauf geachtet wenn bei RTL aus einem Krisenherd
berichtet wird? Z.B. macht bei RTL einen Großteil des Balkans die eine
Tante dessen NAme sich für mich jugoslawisch anhört. Auch wenn es den
Staat garnicht mehr gibt. Bei den öffentlich rechtlichen hast du das
fast in jedem Land nen anderen Korrespondenten. Das merkt man
allerdings auch an der Qualität der Berichte. Wenn ich mir so die
Berichte zum Irakkrieg auf RTL angucke dann ist das fast wie auf CNN,
Reine Propaganda.
Post by Knut Singer
Eine Gottschalk-Gage ( gezahlt vom Gebührenzahler und nicht von
Sponsoren) übertrifft möglicherweise sämtliche
Auslandkorrespondentengehälter für ein ganzes Jahr zusammen. .. Hat
jemand Zahlen??
Hmm ich weiß ja nicht, aber wenn wir nur annehmen die Ö/R hätten 100
Korrespondenten und jeder verdiente 2500 Euro im Monat, dann kosten
die ca. 6 Mio. im Jahr. Ich denke nicht das Gottschalk soviel kriegt.
Es sei denn er verkauft die komplette Sendung an das ZDF weil er sie
aktuell ja selbst produziert.
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Ich würde auch gern entscheiden wofür meine Steuern eingesetzt werden.
Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Steuern und
Rundfunkgebühren. Insbesondere werden Steuern nicht zweckgebunden
erhoben, Gebühren aber schon. Und wenn man den Zweck, für den die
Gebühren erhoben werden, gar nicht in Anspruch nehmen möchte, dann
ist das schon problematisch.
Hast du schon mal versucht die Müllgebühren zu sparen? Oder die
Gebühren für die Fusswegreinigung?


Und Tschüss Jörg
--
[] Schwachstellen in Sun Solaris und Java System Web Server http://
www.heise.de/newsticker/data/pab-12.03.04-001/Das CERT des Deutschen
Forschungsnetzes (DFN-CERT) warnt vor zwei Sicherheitslücken in Suns Java
System Web Server und in Solaris.
Sebastian Geist
2005-06-09 07:49:40 UTC
Permalink
Post by Jörg Tewes
Hast du schon mal versucht die Müllgebühren zu sparen? Oder die
Gebühren für die Fusswegreinigung?
Wenn man die Müllgebühren nicht bezahlt wird der Müll nicht mehr abgeholt.
Wenn man die Fusswegreinigung nicht bezahlt wird dieser nicht gereinigt. (Mal
abgesheen davon das man mit dem Ordnungsamt, oder welcher Behöre auch immer,
wohl probleme bekommt wenn alles verdreckt).

Also bezahle ich nicht bekomme ich eine Leistung nicht erbracht. Bei der GEZ
muss man zahlen ob man die Leistung nutzen möchte oder nicht.

Oben genanntes wird auch von der Stadt als Gebühr für eben diese
Dienstleistungen erhoben. Die GEZ ist keine Staatliche einrichtung, es ist
die Gebühreneinzugszentrale der Öffentlich Rechtlichen Rundfunkanstallten.
Knut Singer
2005-06-08 05:29:28 UTC
Permalink
Hi,
Post by Jörg Tewes
Das meinst du nicht wirklich ernst oder? Weißt du wieviel Spielraum
z.B. das ZDF hat und wieviel die Bertelsmanngruppe hat? Das ZDF hat
2003 irgendwas um 1,5 Mrd Euro gekriegt, für das ganze Jahr.
Du verwechselst da etwas:

Laut KEF-Bericht ist der "ungedeckte Finanzbedarf" des ZDF, welchen das
ZDF bei der KEF "angemeldet" hat ( zwecks Gebührenerhöhung ), 1.372,5
Mio Euro, der der ARD 1.956,6 Millionen Euro.

Die Gesamtausgaben ( für allerdings 3 Jahre von 2005-2008) sind ganz
anders geplant:

ARD: 24.938 Mio Euro, also rund 25 *Milliarden* Euro (!)
ZDF: 8.385 Mio Euro, also zusätzlich noch einmal über 8 Milliarden Euro.

Das sind schon erkleckliche Zahlen!

Quelle ist der an anderer Stelle von mir zitierte lettze Bericht der KEF.

Ciao, Knut
Knut Singer
2005-06-08 18:50:27 UTC
Permalink
Hi
Post by Knut Singer
Die Gesamtausgaben ( für allerdings 3 Jahre von 2005-2008)
ich muss mich korrigieren: Es sind 4 Jahre, 2005 und 2008 zählen jeweils
voll mit in diesem Zeitraum.
Jörg Tewes
2005-06-09 13:37:00 UTC
Permalink
Hi!

Mittwoch, 08.06.05 Knut Singer schrub...
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Das meinst du nicht wirklich ernst oder? Weißt du wieviel
Spielraum z.B. das ZDF hat und wieviel die Bertelsmanngruppe hat?
Das ZDF hat 2003 irgendwas um 1,5 Mrd Euro gekriegt, für das ganze
Jahr.
Ich denke eher du verwechselst.
Post by Knut Singer
Die Gesamtausgaben ( für allerdings 3 Jahre von 2005-2008) sind
ARD: 24.938 Mio Euro, also rund 25 *Milliarden* Euro (!)
ZDF: 8.385 Mio Euro, also zusätzlich noch einmal über 8 Milliarden Euro.
Das sind schon erkleckliche Zahlen!
Allerdings ist das nicht ausgegeben sondern nur geplant, ob sie das
wirklich ausgeben steht ja noch nicht fest. Und wenn ich mal vom ZDF
ausgehen dann sind knapp 3 Mrd. pro Jahr nicht wirklich viel für ein
Vollprogramm plus 3 oder 4 Spartenprogramme. Wie gesagt die Privaten
verpulvern da locker das 3 bis 4 fache.


Und Tschüss Jörg
--
Eine Studie bescheinigt Linux mit Kernel 2.4 deutlich verbesserte
Server-Funktionen, die teilweise mit kommerziellen Unix-Varianten
mithalten könnten.
Hilko Meyer
2005-06-02 12:11:28 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
Selbst auf RTL halten sich solche Exoten wie Alexander Kluges DCTP
Fernsehen,
Bei der Erteilung der Lizenz wurde RTL und SAT1 zur Auflage gemacht,
dass sie solche Programmfenster "mit Qualität füllen".
Post by Knut Singer
Wer dann Gottschalk sehen will, der soll das in meinem Modell
selbstverständlich auch weiterhin tun dürfen, aber *diesen* Teil der
Gebühren sollte er im Rahmen eines freiwilligen Pay-TV an die ÖR abführen.
Was stört dich eigentlich an Wetten Dass? Die Sendung ist erfolgreich
und trägt sich durch Sponsoring selbst.

Hilko
Knut Singer
2005-06-05 21:27:17 UTC
Permalink
Hi,
Post by Hilko Meyer
Was stört dich eigentlich an Wetten Dass? Die Sendung ist erfolgreich
und trägt sich durch Sponsoring selbst.
So, tut sie das wirklich?

Und wenn Sie es tut, was unterscheidet dann ARD und ZDF vom restlichen
werbefinanzierten Fernsehen? Warum soll ich für diese Form der Werbung
Gebühren zahlen müssen? So oder so - kein Argument für Zwangsgebühren.

Ciao, Knut
Kalle Lehmann
2005-06-06 13:27:47 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
So, tut sie das wirklich?
Und wenn Sie es tut, was unterscheidet dann ARD und ZDF vom restlichen
werbefinanzierten Fernsehen? Warum soll ich für diese Form der Werbung
Gebühren zahlen müssen? So oder so - kein Argument für Zwangsgebühren.
Ciao, Knut
Die Sendung kann sich gar nicht selbst tragen, auch wenn viel
Schleichwerbung gemacht wird. Alleine die Gäste dürften pro Sendung um 250k
Euro kosten.

Grüsse,
Kalle
Jörg Tewes
2005-06-07 21:07:00 UTC
Permalink
Hi!

Montag, 06.06.05 Kalle Lehmann schrub...
Post by Kalle Lehmann
Post by Knut Singer
So, tut sie das wirklich?
Und wenn Sie es tut, was unterscheidet dann ARD und ZDF vom
restlichen werbefinanzierten Fernsehen? Warum soll ich für diese
Form der Werbung Gebühren zahlen müssen? So oder so - kein
Argument für Zwangsgebühren.
Die Sendung kann sich gar nicht selbst tragen, auch wenn viel
Schleichwerbung gemacht wird. Alleine die Gäste dürften pro Sendung
um 250k Euro kosten.
Du meinst die kriegen dafür das sie Werbung für ihre Ware machen
dürfen auch noch Geld? Wenn die mehr als Kost und Logis kriegen würds
mich doch aber sehr wundern.


Und Tschüss Jörg
--
"I don't trust telepaths. Never have, never will."
(Garibaldi, "The Gathering")
Hilko Meyer
2005-06-06 13:46:19 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
Post by Hilko Meyer
Was stört dich eigentlich an Wetten Dass? Die Sendung ist erfolgreich
und trägt sich durch Sponsoring selbst.
So, tut sie das wirklich?
Wurde jedenfalls in de.rec.tv.misc öfters behauptet und ich meine, dass
ich das im Spiegel oder im Stern auch schon mal gelesen habe.
Post by Knut Singer
Und wenn Sie es tut, was unterscheidet dann ARD und ZDF vom restlichen
werbefinanzierten Fernsehen? Warum soll ich für diese Form der Werbung
Gebühren zahlen müssen? So oder so - kein Argument für Zwangsgebühren.
Da kann man es dir ja gar nicht recht machen. Finanzierung durch
Gebühren ist dir zu teuer und sponsorn lassen sollen das ZDF es auch
nicht. Also sollte deiner Meinung nach die einzige Sendung im deutschen
Fernsehen mit 15 bis 20 Mio. Zuschauern abgesetzt werden, weil sie zu
teuer ist, oder was?

Hilko
Knut Singer
2005-06-06 15:55:25 UTC
Permalink
Hi,
Post by Hilko Meyer
Da kann man es dir ja gar nicht recht machen. Finanzierung durch
Gebühren ist dir zu teuer und sponsorn lassen sollen das ZDF es auch
nicht. Also sollte deiner Meinung nach die einzige Sendung im deutschen
Fernsehen mit 15 bis 20 Mio. Zuschauern abgesetzt werden, weil sie zu
teuer ist, oder was?
Nein, man soll die Sendung nicht absetzen.

Ich möchte - am liebsten gar keinen Zwang zu ÖR-Pay TV. Wenn das nicht
realisierbar ist, dann möchte ich als zweite Möglichkeit, dass der
Auftrag der ÖR - soweit es um Zwangsgebühren geht - neu definiert wird:
Nämlich statt Grundversorgung (die auch Unterhaltung und Gottschalk mit
einschließt) einen Bildungsauftrag und somit nur einen Bruchteil der
jetzigen Zwangsgebühren.

Gottschalk soll dann weiterhin gesendet werden, aber in einem
*freiwilligen* Pay-TV oder in einem rein werbefinanzierten TV.

Mir geht es darum, dass ich es in der heutigen Zeit nicht mehr
nachvollziehbar finde, dass man Zwangsgebühren für
Unterhaltungsfernsehen bezahlen muss.

Ciao, Knut
Hilko Meyer
2005-06-09 00:50:38 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
Gottschalk soll dann weiterhin gesendet werden, aber in einem
*freiwilligen* Pay-TV oder in einem rein werbefinanzierten TV.
Wobei ich beim werbefinanzierten Fernsehen gerne wüsste, was es mich
kostet.
Post by Knut Singer
Mir geht es darum, dass ich es in der heutigen Zeit nicht mehr
nachvollziehbar finde, dass man Zwangsgebühren für
Unterhaltungsfernsehen bezahlen muss.
Ah, endlich kommen wir zum Kern der Sache und müssen uns dann wohl auf
"agree to disagree" einigen, da ich prinzipiell mit der derzeitigen
Stand der Dinge einverstanden bin.

Allerdings denke ich, dass die Sender bei gleicher Qualität mit weniger
Personal auskommen sollten, wie das Beispiel BBC zeigt. Stichwort
Wasserkopf. Und warum muss pro Bundesland eine Landesmedienanstalt aus
den Gebühren finanziert werden? Eigentlich sollte eine bundesweite
ausreichen, die auch aus Steuermitteln finanziert werden kann.

Zur Anzahl der Sender mehr im anderen Posting.

Hilko
Knut Singer
2005-06-09 03:56:02 UTC
Permalink
Hi,
Post by Hilko Meyer
Wobei ich beim werbefinanzierten Fernsehen gerne wüsste, was es mich
kostet.
Das hängt einzig und allein von Dir ab. Kaufst Du Dir ein Auto:
(durchschnittlich) ca. 400 Euro nur für das eine Jahr, in dem Du das
Auto gekauft hast - bei Skoda sicher weniger, bei Audi sicher mehr).
Kaufst Du Deine Lebensmittel nur bei Aldi und Lidl, dann zahlst Du zwar
auch unerwarteterweise sehr viel Geld für Werbung ( die liegen bei
Printwerbungausgaben sogar noch vor dem Medieamarkt!!!) , aber zumindest
keines für Fernsehwerbung - solange Du auf die Markenartikel bei Lidl
verzichtest.

Wie auch immer - Du kannst die Finanzierung der Fernsehwerbung durchaus
recht großzügig umgehen.

Nur, ob Du nun ÖR schaust oder privat, damit hat das dann doch eher rein
gar nichts zu tun...
Post by Hilko Meyer
Ah, endlich kommen wir zum Kern der Sache und müssen uns dann wohl auf
"agree to disagree" einigen, da ich prinzipiell mit der derzeitigen
Stand der Dinge einverstanden bin.
gerne..
Post by Hilko Meyer
Und warum muss pro Bundesland eine Landesmedienanstalt aus
den Gebühren finanziert werden? Eigentlich sollte eine bundesweite
ausreichen, die auch aus Steuermitteln finanziert werden kann.
agree, too, Aber das ist nicht das Problem. Die Landesmedienanstalten
bekommen 2% aus dem Einnahmetopf ( was bereits sogar in der KEF in
dieser Sturheit angemahnt wird ). Das ist zwar vielzuviel, und mal die
Anzahl der Bundesländer erst recht, aber trotzdem sind für mich dieser
Landesmedienanstaltenkropf ein völlig nebensächliches Problem.

Ciao, Knut
Kalle Lehmann
2005-05-31 09:14:24 UTC
Permalink
Post by Stephan Mann
IMHO sind die OeR unverzichtbar und eine Gebuehr dafuer ersteinmal absolut
vertretbar [1]. Sender wie 3sat, arte, KiKa und die digitalen Kanaele von
ARD und ZDF (doku, theater usw.) sind so ziemlich das einzige, was man
sich anschauen kann, ohne sofortige Verbloedung zu riskieren. Wenn dann
auf den Hauptsendern ein bisschen Muell gesendet wird, damit ein paar
Leute zufriedener sind, kann ich das zwar nicht gut finden, aber
akzeptieren.
Nein, das sehe ich anders. Insbesondere seit der Zwangsumstellung auf DVB-X
wäre es kein Problem den Mist zu verschlüsseln, die Nutzer müssen eh eine
Set-Top Box kaufen. Wers sehen will, kauft sich die Decoderkarte, was
vermutlich auch die Masse machen wird. Zusätzlich kann man einer der über
100 Sender umfunktionieren zu einem "Info-Kanal" ohne Kosten.
Post by Stephan Mann
Nicht mehr akzeptieren kann ich die Idee, fuer Internet-faehige Rechner
Gebuehren zu kassieren. Keine Ahnung, wer diese Idee hatte, aber dieser
Jemand hatte keine Ahnung vom Internet. Die Begruendung ist absolut
sinnfrei und die Gebuehren jenseits von Gut und Boese. Das Geld kommt
nicht den Richtigen zu Gute und die, die es braeuchten, haetten es selbst
in der Hand, Gebuehren fuer ihren Content zu erheben. Ausser
Kopfschuetteln faellt mir dazu nicht mehr viel ein...
Da gehts doch bloß um Parteipolitik und Kohle scheffeln. Ich brauchen den
ÖR Mist auch im Internet nicht, ein Kontentfilter wäre hier ebenso leicht
einzubauen.
Post by Stephan Mann
Willst du etwa behaupten, die Pro7MediaSat1-KeineAhnungWas-Gesellschaft
haette nicht genug Resourcen, wenigstens einen brauchbaren Sender
auszustrahlen? IMHO wollen die nicht und es gibt auch keinen Grund. Ihre
Schwachsinnssender finden ja mehr als genug Abnehmer.
Ähm, das ist kein Pay-TV.

Grüsse,
Kalle
Sebastian Geist
2005-05-31 10:36:34 UTC
Permalink
Post by Kalle Lehmann
Nein, das sehe ich anders. Insbesondere seit der Zwangsumstellung auf DVB-X
wäre es kein Problem den Mist zu verschlüsseln, die Nutzer müssen eh eine
Set-Top Box kaufen.
Das würde definitiv sinn machen. Aber ich schätze dadurch würden sie zu viele
zahlende Kunden verlieren. Und das ist ja weder im Interesse der GEZ noch im
Interesse der Öffentlich Rechtlichen.
Kalle Lehmann
2005-05-31 18:36:06 UTC
Permalink
Post by Sebastian Geist
Das würde definitiv sinn machen. Aber ich schätze dadurch würden sie zu viele
zahlende Kunden verlieren. Und das ist ja weder im Interesse der GEZ noch im
Interesse der Öffentlich Rechtlichen.
Naja, die meisten würden es nichtmal merken, wenn die GEZ / ÖR ihnen ein
Dekodersmartcard zuschickt. Die müssen ja nicht auf die neuen Bedingungen
hinweisen. ;-)

Grüsse,
Kalle
Kalle Lehmann
2005-05-31 09:18:34 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
a) müsste man erst einmal ernsthaft prüfen, ob ein privates Pay-TV nicht
doch ebenfalls Qualität bieten könnte ( oder ob die
privatwirtschftlichen Pay-TVs nur deshalb nicht expandieren können, weil
sie vom staatlichen Zwangs-Pay-TV erdrückt werden.
Jedes Pay-TV hat es hier schwer bzw. es ist nicht kostendeckend zu
erstellen, _weil_ das Zwangs Pay-TV alles erdrückt. Dies ist scheinbar auch
so gewollt, sonst hätte der Gesetzgeber schon lange einschreiten müssen.

Mal ehrlich, wer kann sich Premiere leisten, wenn er schon an die GEZ
blechen muß?

Grüsse,
Kalle
Jörg Tewes
2005-06-01 15:21:00 UTC
Permalink
Hi!

Dienstag, 31.05.05 Kalle Lehmann schrub...
Post by Kalle Lehmann
Jedes Pay-TV hat es hier schwer bzw. es ist nicht kostendeckend zu
erstellen, _weil_ das Zwangs Pay-TV alles erdrückt.
Oh anscheinend haben die Briten keine Probleme damit. Und auch in
Niederlande oder ein anderer nordischer Staat. Allerdings gibts dort
auch keine 20 Privaten Sender.
Post by Kalle Lehmann
Mal ehrlich, wer kann sich Premiere leisten, wenn er schon an die
GEZ blechen muß?
Och ich würde schätzen ein Großteil der gut 3 Mio. Abonennten. Man muß
Premiere allerdings auch wollen. Ich kenne bei mir in der Beanntschaft
Verwandschaft etliche Leute mit guten bis sehr guten Einkommen und die
holen sich kein Premiere weil sie keine Lust auf Spielfilme haben.
Wenn die Spielfilme sehen wollen gehen die ins Kino auch mehrmals in
denselben. Premiere ist doch maximal zu gebrauchen wenn man Sport mag
(möglichst F1 oder US-Sportarten) Spielfilme die es schon seit Monaten
in der Videothek gibt oder US Serien im Original.


Und Tschüss Jörg
--
"Evil sometimes wears a pleasant face."
(Markab Ambassador, "The Long Dark")
Jörg Tewes
2005-06-01 14:47:00 UTC
Permalink
Hi!

Montag, 30.05.05 Stephan Mann schrub...
Post by Stephan Mann
Post by Knut Singer
a) müsste man erst einmal ernsthaft prüfen, ob ein privates Pay-TV
nicht doch ebenfalls Qualität bieten könnte ( oder ob die
privatwirtschftlichen Pay-TVs nur deshalb nicht expandieren
können, weil sie vom staatlichen Zwangs-Pay-TV erdrückt werden.
Willst du etwa behaupten, die Pro7MediaSat1-KeineAhnungWas-Gesellsc
haft haette nicht genug Resourcen, wenigstens einen brauchbaren
Sender auszustrahlen?
Das ganz sicherlich nicht. Es gibt wie du weiter unten schon schreibst
bloß keinen Grund sowas zu machen. Denn es verspricht einfach keinen
Gewinn. Und was keinen Gewinn verspricht wird nicht gemacht. Der
einzige Pay-TV Sender Deutschlands hat ja auch ein Jahrzehnt oder
länger gebraucht um aus den roten Zahlen zu kommen, und der kann sich
aussuchen was er seinen Kunden verkauft, Hält es ja auch nicht für
nötig etwas anderes als Unterhaltung zu senden. Und auch genau aus
diesem Grund, die Kunden würde sich beschwehren bzw kündigen.
Post by Stephan Mann
IMHO wollen die nicht und es gibt auch keinen Grund. Ihre
Schwachsinnssender finden ja mehr als genug Abnehmer.
Eben wenn man mit einer Show wo Möchtegern Stars im Studio Insekten
essen mehr Geld verdienen kann als mit seriöser Berichterstattung
warum sollte ein nur gewinnorientiertes Unternehmen dann seriöse
Berichterstattung senden? Die privaten werden ganz sicherlich nicht
von den öffentlich rechtlichen sendern erdrückt, eher umgekehrt.


Und Tschüss Jörg
--
"There's only one truth about war: people die. Killing is part of a
soldier's job. We can't deny it. We can only live with it and hope
the reasons for doing it are justified."
(Sheridan, "GROPOS")
Moritz Augsburger
2005-05-31 22:44:45 UTC
Permalink
Post by Stephan Mann
IMHO sind die OeR unverzichtbar und eine Gebuehr dafuer ersteinmal absolut
vertretbar [1]. Sender wie 3sat, arte, KiKa und die digitalen Kanaele von
ARD und ZDF (doku, theater usw.) sind so ziemlich das einzige, was man
sich anschauen kann, ohne sofortige Verbloedung zu riskieren.
Was mir hier noch fehlt, ist eine Art ÖR-Viva/MTV. Mit genauso breiter
Vielfalt. Und ohne Klingeltonwerbung.

Ich sehe mir gerne Musikvideos an, wenn sie wirklich gut gemacht sind und zu
der Musik passen. Als Beispiel nenne ich hier mal Darude - Sandstorm mit der
Synchronität von Rhytmus und Zoom/Schnitt. Einfach geil.

Aber das ständige HipHop-Arschgezappele was sonst so gesendet wird nervt
einfach. Auch gegen eine Ausstrahlung von der "The Wall"-Aufführung
anlässlich des Mauerfalls hätte ich zur Zeit nichts einzuwenden. Der Sender
sollte einfach vielfältig sein, ich bin auch zu vielem Kompatibel.
Die Frage ist nur - in wie weit lässt sich das mit dem Bildungsziel der
ÖR-Sender vereinen?

Gruß
Moritz
--
Leichenschädung? Ich weiß ja nicht, aber posthumen Sex würde ich
eher als Kompliment auffassen...
--Ina Koys in de.alt.folklore.urban-legends
Rico Heil
2005-06-02 06:56:03 UTC
Permalink
Post by Moritz Augsburger
Was mir hier noch fehlt, ist eine Art ÖR-Viva/MTV.
[...]
Post by Moritz Augsburger
Die Frage ist nur - in wie weit lässt sich das mit dem Bildungsziel
der ÖR-Sender vereinen?
Überhaupt nicht.
Schließlich ist das wichtigste Kriterium für anspruchsvolle Musik immer
noch, dass der Komponist seit mindestens 100 Jahren tot sein muss.
Dieses Gefühl wurde mir schon in der Schule sehr penetrant vermittelt,
und ich habe den Eindruck, dass das die "Entscheider" der ÖR-Sender auch
nicht viel anders sehen.

Wie ist eigentlich der Altersdurchschnitt bei den ÖR-Fernsehsendern im
Vergleich zu den Privaten? (Ich meine die Mitarbeiter, nicht die Zuschauer).

Rico
Knut Singer
2005-06-05 21:28:21 UTC
Permalink
Hi,
Post by Rico Heil
Wie ist eigentlich der Altersdurchschnitt bei den ÖR-Fernsehsendern im
Vergleich zu den Privaten? (Ich meine die Mitarbeiter, nicht die Zuschauer).
Bei ARD und ZDF auf jeden Fall über 60 ( ohne Witz). Beim ZDF noch ein
wenig älter.

Ciao, Knut
Knut Singer
2005-06-05 21:50:23 UTC
Permalink
Hi,
Post by Knut Singer
Bei ARD und ZDF auf jeden Fall über 60 ( ohne Witz). Beim ZDF noch ein
wenig älter.
andere Zahlen sagen:
ARD: 56 Jahre
ZDF: 58 Jahre

naja, wie auch immer... vermutlich sind diese Zahlen durch Marienhof
und Co etwas unten verbogen... ;-)

Ciao, Knut
Jörg Tewes
2005-06-06 22:40:00 UTC
Permalink
Hi!

Sonntag, 05.06.05 Knut Singer schrub...
Post by Knut Singer
Post by Rico Heil
Wie ist eigentlich der Altersdurchschnitt bei den
ÖR-Fernsehsendern im Vergleich zu den Privaten? (Ich meine die
Mitarbeiter, nicht die Zuschauer).
Bei ARD und ZDF auf jeden Fall über 60 ( ohne Witz). Beim ZDF noch
ein wenig älter.
Welche Mitarbeiter meinst du jetzt? Die vor oder die hinter der
Kamera? Bei denen vor der Kamera kenne ich nicht soviele die 60 und
älter sind.


Und Tschüss Jörg
--
Eine Studie bescheinigt Linux mit Kernel 2.4 deutlich verbesserte
Server-Funktionen, die teilweise mit kommerziellen Unix-Varianten
mithalten könnten.
Knut Singer
2005-06-07 00:05:46 UTC
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Hi,
Post by Jörg Tewes
Welche Mitarbeiter meinst du jetzt?
Schande über mich.. dass sich die Frage auf die Mitarbeiter und nicht
auf die Zuschauer bezog, hatte ich überlesen.. ;-(

Ciao, Knut
Martin Rohner
2005-05-30 19:47:00 UTC
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Hallo,

SG>So hab erst mal etwas frust abgelassen, da war nötig.

Gehts nun besser?

Das Problem ist das die Verordnungen aus eine Zeit kommen, in der es nur
den ÖR gab. Da konnte man davon ausgehen das, wer ein Gerät zum Empfang
bereit hält, auch ÖR empfängt.

Die Zeit ist wohl vorbei.

Der Zeitpunkt für eine Finanzierung über Steuern (Beispiel BBC) ist wohl auch
nicht der günstigste.

Zeitenwende.

Gruß Martin




nicht der günstigste
Sebastian Geist
2005-06-01 23:08:35 UTC
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Ich habe 2 Interessante links bekommen, welche ich niemandem vorenthalten
möchte.

http://www.bigbrotherawards.de/2003/.life/

http://www.drugster.com/anarcho/gez-gebuehren.htm
Sebastian Geist
2005-06-02 13:55:38 UTC
Permalink
Hab noch was schönes zur GEZ gefunden:
http://www.gez-abschaffen.de/argumente.htm

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Die Argumente
warum die GEZ abgeschafft werden muss!

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und ihre Repräsentanten
behaupten in ihren Medien, dass nur sie selbst verantwortungsbewußt und
unabhängig genug sind, freien und anspruchsvollen Rundfunk zu machen. Wenn es
keine Zwangsgeldfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mehr gäbe,
so verbreiten sie in ihrer Propaganda, bekämen wir nur noch Big Brother,
Superstar-Search-Sendungen und andere Billigunterhalte vorgesetzt. Die
"Privaten" seien nur geldgeil und ihre Journalisten würden sich immer so
verhalten, wie es der Werbekundschaft genehm ist. Datenschützer der Länder,
die die Praktiken der Gebühreneintreibung der ÖRR kritisieren, bekommen von
zu hören, dass wer die Praktiken der Rundfunk(-Zwangs-)Gebühren-Eintreibung
hinterfragt, sei ein Feind der Rundfunkfreiheit u.s.w.. Das genaue Gegenteil
ist richtig.

Fragen Sie doch einmal einen dieser öffentlich-rechtlichen Agitatoren:
"Kennen Sie die ZEIT? Das ist eine Zeitschrift (sehr großes Format und sehr,
sehr dick!), die politische und kulturelle Inhalte bis ins kleinste Detail
analysiert und (ausführlichst!) aufbereitet, kennen Sie den Spiegel, den
Focus oder die vielen, vielen unterschiedlichen Tageszeitungen, die wir in
Deutschland haben, die (na ja fast alle) gute und verantwortungsvolle Arbeit
leisten? Das sind alles 'PRIVATE'! Waren Sie schon mal in einem gut
sortierten Zeitschriftengeschäft und haben Sie sich da mal das Angebot
angeschaut? Da gibt es zu jedem Thema jede Menge unterschiedlicher
Fachzeitschriften." Zeitschriftenläden, so kann man lernen, sind ein
Schlaraffenland an Information und Unterhaltung! Fernsehen dagegen ist Wüste!
Und dass obwohl das Medium viel eindrucksvoller ist.

Der Printmarkt kennt keine öffentlich-rechtliche Zeitschrift, die jeder zu
abonnieren hat, der einen Briefkasten zum Empfang bereit hält. Der
Zeitschriftenmarkt ist frei! Die privaten Verlage werden nicht von einer
monströsen Konkurrenz gegängelt, die im Gegensatz zu ihnen nie pleite machen
kann, die alles Geld für sich rafft, das der Bevölkerung insgesamt für
Information zur Verfügung steht. Könnten sich die Bürger frei entscheiden,
wofür sie ihr Geld (das im Moment bekanntlich mehr als knapp ist!) ausgeben,
würde sich ein Markt entwickeln, der durch eine echte Konkurrenz der Anbieter
zu einer Meinungs- und Informationsvielfalt führen würde, wie heute schon auf
dem Zeitschriften und Zeitungsmarkt.

Technisch ist es heute möglich, fast beliebig viele Kanäle für Fernsehen und
Radio verfügbar zu machen. Wir könnten also ein ebenso interessantes Angebot
im Rundfunkbereich haben, wie im Printbereich. ... Wenn es die GEZ nicht
gäbe!!!

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte werbefreie Sendungen über Decoder
finanzieren! Die GEZ ist kein Garant für Rundfunkfreiheit, sondern wie es
Spiegel-Online formuliert, eine Datenkrake mit Stasi-Image! Sie schadet der
Demokratie wie keine andere Institution in Deutschland!

Hier sind meine z.Zt. 31 Argumente gegen die GEZ. Wegen der wichtigen Frage,
ob wir überhaupt zwangsfinanzierten Rundfunk brauchen, wurden die Facetten
dieser einen Problemstellung auf die Argumente 1-3 ausgedehnt.




Argument 1: Verantwortungsbewusstsein auch bei privaten Informations-
Anbietern

In unserem Land gibt es eine sehr vielfältige Presselandschaft. Die freien
Printmedien (Zeitschriften und Zeitungen) berichten ebenso
verantwortungsbewusst, wie die öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und
Fernsehanstalten. Die Bereiche Politik, Kultur, Umwelt und vieles andere, was
man heute unter „Grundversorgung“ versteht, wird von diesen privaten
Presseorganen gewissenhaft recherchiert und ausgewogen dargestellt.

Wir können als Zeitungs- und Zeitschriften-Kunden frei wählen, welche
Darstellungsweise uns mehr zusagt oder welche politische Ausrichtung uns
näher ist, ob wir lieber kleine Informationshäppchen konsumieren wollen oder
ausführliche Abhandlungen. Wir entscheiden uns dann z.B. für die WELT oder
die TAZ, für den SPIEGEL, die ZEIT oder den FOCUS oder wir wollen tiefer in
spezielle Fachthemen einsteigen und kaufen uns die Bild der Wissenschaft, die
INTERNET Professional oder die Freiheit für Tiere, Wirtschaftswoche, geo,
VEGETARISCH GENIESSEN oder esotera (um nur einige wenige zu nennen). Die
Vielfalt und das Niveau der Presseerzeugnisse in unserem Lande bietet für
jeden noch so anspruchsvollen Leser die passende Lektüre.

Auf einem tatsächlich freien Markt hat jede noch so kleine Sparte also eine
faire Chance. Wichtig ist: Wir müssen frei entscheiden können, von wem wir
informiert werden wollen und welche thematischen und inhaltlichen Ansprüche
wir an ein Medium stellen. Wenn es um den Printmarkt geht, sind wir freie
Bürger - wenn es um Rundfunk geht, sind wir Sklaven.

Wir brauchen keinen durch Zwangsgelder finanzierten öffentlich-rechtlichen
Rundfunk! Es gibt auch keine öffentlich-rechtlichen Zeitungen, die jeder
zwangsweise zu abonnieren hat, der lesen kann. Auch im Rundfunkbereich muss
es erlaubt sein, wie in einem Zeitungsladen auszuwählen, was man will. Das
bezahlt man dann und bekommt es. Es geht nicht an, dass es ein paar
„besondere“ Rundfunkanstalten gibt, die uns aggressive Geldeintreiber nach
Hause schicken, nur weil wir ein „Gerät zum Empfang bereithalten“.

Alle Rundfunkanbieter brauchen die gleiche Chance - wie im Zeitungs- und
Zeitschriftenmarkt. Es gibt keinen Grund, warum sich das Niveau, das wir im
Printbereich haben, nicht auf den Rundfunkbereich übertragen ließe -
vorausgesetzt, die Chancen sind wirklich gleich!
Argument 2: Ungleiche Chancen bei Vergleichen mit Privaten

Ein Vergleich zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen wäre
erst möglich, wenn Chancengleichheit herrscht. Es wird oft behauptet, die
privaten Fernseh- und Rundfunkanbieter brächten nur niveaulose und belanglose
Billigunterhalte. Das stimmt erstens so nicht pauschal, da es auch viele sehr
gute und präzise recherchierte Sendungen bei den Privaten gibt, zweitens
bringen leider auch die Öffentlich-Rechtlichen oft genug hirnlose
Seichtberieselung. Drittens machen 6,75 Milliarden Euro zusätzlich zu Werbung
und Sponsoring auf der öffentlich-rechtlichen Seite einen Vergleich mit denen
unmöglich, die sich ihr Geld allein auf anständige Weise verdienen müssen.
Mit „anständig“ ist hier gemeint, dass alle Geschäftspartner mit dem Geschäft
einverstanden sind.

Wenn sich die Öffentlich-Rechtlichen ohne Rundfunkgebühren finanzieren
müssten, wären sie gezwungen, ihre Arbeit auf das Kerngeschäft zu
konzentrieren und das ist die „Grundversorgung“ mit Informationen. Der ganze
Markt könnte sich konsolidieren und die privaten Sender könnten sich
inhaltlich neu plazieren. Wie auf dem Printmedienmarkt können auch sie einen
entscheidenden Beitrag zur Grundversorgung leisten. Man muss nur faire
Voraussetzungen schaffen.
Argument 3: Rundfunkgebühren verhindern Meinungs- und Informationsvielfalt

Stellen Sie sich vor, es gäbe eine öffentlich-rechtliche Zeitung, die jeder
bezahlen müsste, egal, ob er sie lesen möchte oder nicht. Im Gegensatz zu den
Konkurrenz-Zeitungen hätte sie neben den Werbeeinnahmen jährlich -
leistungsunabhängig - mehrere Milliarden Euro sicheres Geld. Derartige
Marktvorteile eines einzelnen Anbieters nähmen jeder anderen Zeitung die Luft
zum atmen. Es käme zum großen Zeitungssterben und zu einer Überflutung mit
leichtkonsumierbaren, vermeintlich sicher zu verkaufenden Produkten seitens
der privaten, mit vollem Risiko arbeitenden Verlage.

Im Rundfunkbereich haben wir eine solche Situation. Die öffentlich-
rechtlichen Sender arbeiten hoch­subventioniert, frei von jeder
Existenzangst, während die Privaten das Nachsehen haben.

„Am Markt für Bezahlfernsehen benachteiligt die öffentliche
Rundfunkfinanzierung private Veranstalter, weil sie die Zahlungsbereitschaft
für werbefreie Fernsehprogramme bei einer offensichtlich großen Zahl der
Zuschauer so weit abschöpft, dass ein weiteres entgeltfinanziertes Programm
nur noch schwer zu vertreiben ist (vgl. Schmitz 1990: 212f). Der staatliche
Zwang zum ,,Abonnement öffentlich-rechtlicher Sender" behindert so in diesem
Segment die Entwicklung privater Veranstalter, welche auf die Bedienung der
freiwillig artikulierten Zuschauernachfrage beschränkt sind.“ (Ökonomie der
Medieninhalte).

Da im Rundfunkbereich die privaten Sender wegen der vollkommenen Schieflage
bei den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht so agieren können, wie auf
einem freien Markt, hat eine Meinungs- und Informationsvielfalt wie bei den
Printmedien bei Radio und Fernsehen keine Chance. Die Bezuschussung der
Öffentlich-Rechtlichen mit z.Zt. 6,75 Milliarden Euro zerstört die gesunden
Marktmechanismen und erhöht die privatwirtschaftlich zu tragenden Risiken bei
der Erprobung neuer Programmformate. Die Einführung von Spartenprogrammen,
wie sie im freien Zeitschriftenmarkt völlig normal sind, kann in einem so
verdrehten Markt einfach nicht in ausreichendem Maße funktionieren.

Private Anbieter müssen unter diesen Umständen einfach in höherem Maße
populäre Themen, seichte Unterhaltung und leicht verdaulich
zusammengeschrumpfte Informationen bringen, um überhaupt überleben zu können.
Gäbe es ein gleiches Recht für alle, würde nichts mehr dagegen sprechen, dass
die Privaten in die zahlreichen Marktlücken springen, die Radio und Fernsehen
heute noch haben: z.B. rund um die Uhr ausführliche politische und kulturelle
Hintergrundsendungen, Fachprogramme, wissenschaftliche Sparten, um nur einige
zu nennen.

Allein die Aussage der GEZ, „Die Gebühren stellen kein Entgelt für die
Programmangebote oder gar die Nutzung bestimmter Programme dar.“, zeigt, dass
der öffentlich-rechtliche Rundfunk überhaupt nicht an einem fairen Wettstreit
mit seinen Konkurrenten und an der eigenen Leistung interessiert ist. Er
bekommt sein Geld sowieso, selbst wenn nur ein Pausenzeichen gesendet würde.
Es gibt keinen einklagbaren Leistungs- oder Niveauanspruch, weil so etwas im
Rundfunkstaatsvertrag auch gar nicht vorgesehen wurde.

Eine Vielfalt wie im Printbereich ist im Rundfunk nur möglich, wenn die
Zwangs-Rundfunkgebühren entfallen. Die Behauptung der Lobby, wer gegen
Zwangsgebühren ist, sei ein Gegner der Rundfunkfreiheit, stellt die Wahrheit
auf den Kopf.
Argument 4: Abgeworbenes Personal als Image-Lieferanten

Es geht hier nicht darum, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
öffentlich-rechtlichen Radios und Fernsehens schlechtzureden - im Gegenteil:
Dies sind oft die qualifiziertesten Leute auf dem Markt. Leider aber auch die
teuersten, die sich nur Sender leisten können, die über das nötige Geld
verfügen. Und Zwangsgeld plus Werbung plus Sponsoring ermöglicht eben auch
das Abwerben von Topleuten aus anderen Sendern. Das äußere Erscheinungsbild
wird eben von den Moderatoren und Darstellern entscheidend mitgeprägt. Wer
anderen die besten Leute einfach wegkauft, hat natürlich unbestreitbare
Image-Vorteile.
Argument 5: Es gibt keine Gebühren-Gerechtigkeit

Es existiert keine Gerechtigkeit bei der Gebühren-Bezahlung. Es gilt das
Prinzip "Der Ehrliche ist der Dumme". - Je weniger Menschen noch bereit sind,
Zwangsabgaben an die GEZ zu leisten, desto mehr Geld müssen die "ehrlichen
Dummen" bezahlen (Z.Zt. schätzt man den Anteil der sog. Schwarzhörer und -
seher auf ca. 10%).

Mit rechtsstaatlichen Mitteln ist dem Problem nicht beizukommen - eine
regelrechte Hausdurchsuchung ist bei einer solchen Lapalie juristisch
unzulässig. Sie wäre aber der einzige Weg.

Nur mit rechtsstaatlich bedenklichen Mitteln können zahlungsunwillige Bürger
„überführt“ werden. Alles, um die Rundfunkgebühren „gerechter“ zu machen und
an noch mehr Geld heranzukommen. Die faktische Möglichkeit einer
Aussageverweigerung (auf die die GEZ eigentlich ausdrücklich hinweisen
müsste!) zeigt, wie dürftig die Möglichkeiten der Geldeintreiber in
Wirklichkeit sind und wie ungerecht diejenigen behandelt werden, die brav
alles angeben und zahlen. (Siehe hierzu auch Kap. 2.7)
Argument 6: Unlautere Vorgehensweisen der GEZler

Die Gebührenbeauftragten der GEZ und der Landesrundfunkanstalten sollen
nichtzahlende Rundfunkteilnehmer durch eine akribische, hartnäckige und
gezielte Fahndungsarbeit ausfindig machen und zur Kasse bitten. Dafür
bekommen die Beauftragten viel Geld. Sogar sehr viel Geld (nämlich bis zu
50.000 DM/Monat), wie in Kap. 2.5 nachzulesen ist. - Bei Nichterfüllung der
Sollvorgaben, also zu wenigen Anmeldungen, verlieren Sie dagegen ihren Job!

Damit die Fahnder an dieses viele Geld herankommen und um den Job nicht zu
verlieren, müssen sie Tricks anwenden, die für rechtskundige Bürger nicht
immer ganz geheuer sind: z.B. Bespitzelungen, Ausfragen von Nachbarn,
Eindringen in Wohnungen unter falschem Vorwand u.s.w..

Ungeheuerlich auch: Laut Dienstanweisung ("Merkblatt für die Tätigkeit der
Rundfunkgebührenbeauftragten...") dürfen die Gebührenbeauftragten sogar
Minderjährige verhören und sie zur Auskunft zwingen - Kinder sollen also ihre
Eltern verraten (s.a. Kap. 2.5).

Mit oft falschen Drohungen werden Bürger von den Gebührenbeauftragten zur
Unterschrift genötigt, werden ungerechtfertigte Gebühren erhoben oder
taktische Spielchen veranstaltet, ohne dass für den so überfallenen wie bei
sonstigen Haustürgeschäften ein späteres Widerspruchsrecht besteht. - Mein
Gästebuch (unter www.gez-abschaffen.de) und mein eigenes Emailfach ist
mittlerweile voll von solchen Schilderungen!
Argument 7: Verschwenderischer Umgang mit Geld

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen schmeißt die ihm durch Zwangsmaßnahmen
zugeflossenen Mittel zum Fenster hinaus, wie man es nur tut mit Geld, das man
nicht selbst verdienen muss.

Mehrere Hundert Millionen Euro für ein paar Fußballspiele oder andere
Sportveranstaltungen, die man sich genausogut in den werbefinanzierten
Privatprogrammen oder mit Dekoder ansehen könnte, sie zahlen Höchstpreise für
Spielfilmsenderechte, für seichteste Unterhaltung oder nervtötendste,
exzessivste Gewaltorgien, die mit „Grundversorgung“ nun wirklich überhaupt
nichts mehr zu tun haben.

Geradezu unsittlich ist es, wenn mit zwangsweise abgepressten Gebühren Super-
Gewinnshows finanziert werden. So etwas muss mit Werbung bezahlt werden, dann
ist es amüsant - mit gegen den ausdrücklichen Willen der Zahler
eingetriebenem Geld sind solche Shows verwerflich.

Warum müssen die Öffentlich-Rechtlichen 26 Rundfunkorchester, Big Bands und
Chöre unterhalten. Warum brauchen wir 61 Radiosender mit immer noch
steigender Tendenz? „Rein rechnerisch beglückt ein Sender alle 5 Jahre sein
Publikum mit einem neuen Programm, inklusive Vollversorgung und
Rundumschichtbetrieb“ (DIE ZEIT 8.1.04). Und warum muss ein Gebührenfahnder
(wie in Kap. 2.5 beschrieben) 50.000 DM, also ca. 25.500 Euro/Monat
verdienen...?
Argument 8: Umgekehrtes Leistungs­prinzip

Je schlechter das Programm, desto weniger Zuschauer und desto weniger
Werbeeinnahmen. D.h. logischerweise auch (zumindest nach GEZ-Logik): desto
größer der Ausgleich durch Gebühren - denn sparen können oder möchten die
Öffentlich-Rechtlichen nicht. Unzufriedene Zuschauer äußern ihren Unmut oft
durch Abmeldung des Gerätes (wie auch sonst). Am Ende zahlt wieder der
"Ehrliche Dumme" alles. - Das GEZ-Prinzip lautet: Je mieser die Leistung,
desto mehr Zwangsgeld wird eingetrieben von den verbleibenden
Gebührenzahlern.
Argument 9: Zwangsgebühr geschichtlich überholt

Früher war Zwangsgebühr gerechtfertigt, heute nicht. Geschichtlich gesehen
mag eine Zwangsgebühr vielleicht einigermaßen logisch gewesen sein, da man
beim Einschalten eines Gerätes automatisch und ausschließlich einen
öffentlich-rechtlichen Sender drinnen hatte. Heute sieht das bekanntlich ganz
anders aus.

„Heute ist Satellitenempfang von bis zu 200 europäischen Kanälen durch eine
einmalige Investition in Höhe von 100 € möglich, und im Netz der deutschen
Telekom können gegen eine monatliche Gebühr von maximal 26,13 DM
vierunddreißig Kabelprogramme empfangen werden. Entsprechend hoch ist die
tatsächliche Versorgung (1997) der Haushalte mit Programmvielfalt: 53,3
Prozent der deutschen Wohnungen sind an das Kabelnetz angeschlossen, weitere
33,7 Prozent der TV-Haushalte betreiben eine Satellitenempfangsanlage, und
nur noch 13 Prozent nutzen ausschließlich den terrestrischen Empfang. (Vgl.
Bonin 1997/98; Zimmer 1998: 353)

Auch die inhaltlichen Unterschiede zwischen den privaten und den öffentlich-
rechtlichen Programmen sind längst nicht mehr so deutlich. Ricker (1998)
weist darauf hin, dass die privaten Programme ,,eine ständige Optimierung der
weltanschaulichen Vielfalt" betreiben und ihnen die Rezipienten
,,weitestgehend weltanschauliche Neutralität bescheinigen." Auch eine durch
Marktgesetze erzwungene Fixierung der privaten Anbieter auf den Massenmarkt
ist nicht mehr feststellbar. Statt dessen betreiben die ,,Privaten" eine
zunehmende Zielgruppenorientierung und bieten differenzierte Programmangebote
an.“ (Ökonomie der Medieninhalte).
Argument 10: Freiwillige Gebühren mit Decoder

Ein werbeunabhängiges Fernsehen ist auch ohne Zwangsgeld möglich. Wenn das
Programm so gut wäre, dass es die Zuschauer freiwillig empfangen und bezahlen
würden, könnte man die Bezahlung, wie beim privaten Bezahlfernsehen, durch
Decoder sichern. Die neuen technischen Entwicklungen, wie
Digitalübertragungen, vereinfachen solche Gebühreneinzugsverfahren.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss zur Verwendung der Decodertechnik zum
Erlangen von Rundfunkgebühren gezwungen werden. Nur das wäre einer Demokratie
würdig. Er bekäme auf diese Weise auch die Notwendigkeit zu spüren, Geld nur
für Leistung zu bekommen und nicht, weil ein „Gerät zum Empfang bereit
gehalten wird“.
Argument 11: Spärliche Informationen

Die öffentlich-rechtlichen Sender kommen ihrer immer wieder beschworenen
Pflicht, die Bürger umfangreich zu informieren, bzw. ihrer
Grundversorgungspflicht oft nicht nach. Bestes und beeindruckendstes Beispiel
war die Berichterstattung am 24. Dezember 1989 über Sturz, Verhaftung und
Hinrichtung des damaligen rumänischen Diktators Ceaucescu (liegt zugegeben
etwas lange zurück, zeigt aber die Unfähigkeit dieser zwangsfinanzierten
Anstalten besonders plastisch): Weil Weihnachten war, wurde die Tagesschau
auf insgesamt 5 Minuten heruntergekürzt und das in einer Zeit, wo ganz
Osteuropa Kopf stand! Es hätte ein riesiges Raumschiff mit Außerirdischen
mitten in Köln landen können - die Programm-Verantwortlichen von den
Öffentlich-Rechtlichen hätte das nicht aus der Ruhe gebracht!

Noch immer dümpelt der Informationsstrom an Sonn- und Feiertagen auf diesem
Niveau. Egal was in der Welt passiert: an Feiertagen senden die Öffentlich-
Rechtlichen nahezu ausschließlich Schlager, Fußball, Langeweile - und das auf
allen Programmen, besonders im Radio.

Auch in den Nächten herrscht bei den Öffentlich-Rechtlichen
Informationsnotstand. Schaut man auf das Programm des Info-Radiosenders des
NDR, „NDR Info“, findet man ab Abends statt Nachrichten fast nur noch
Kinderfunk, Jazz und Schlager. Auch im Deutschlandfunk wird Nachts nicht
gearbeitet, sondern geschlafen - und die Wochenenden sind komplett für eine
Siesta reserviert - sie sind mit Berichtskonserven vollgestopft und
sicherlich personell komplett verwaist.

Natürlich ist nichts dagegen zu sagen, dass gerade an Wochenenden oder Nachts
seichte Kost gesendet wird, um den Menschen die Entspannung nach einer
anstrengenden Woche oder einem anstrengenden Tag zu erleichtern. Es geht auch
nicht darum, bestimmte Sendungen schlechtzureden. Kinderfunk ist wichtig,
Jazz ist wichtig und alles andere, was irgend jemanden interessiert, ist auch
wichtig.

Es darf aber auch der legitime Wunsch nach „ernsthaften“ Nachrichten nicht
außer Acht gelassen werden. Bei z.Zt. 61 öffentlich-rechtlichen Radiosendern
dürfte eine dementsprechende Aufgabenverteilung organisatorisch eigentlich
kein Problem darstellen. Zu kritisieren ist, dass Nachts und Feiertags
plötzlich alle öffentlich-rechtlichen Radio-Sender gleichzeitig auf seichte
Berieselung umschalten, statt dass einige Sender weiterhin durchgehend
aktuelle politische und gesellschaftliche Informationen bringen.

Man sollte den Programm-Machern auch einmal klar machen, dass es Menschen mit
unterschiedlichen Tagesrhythmen gibt: Tagarbeiter, Nachtarbeiter,
Schichtarbeiter... Auch die Arbeits- und Feiertagsverteilung ist nicht bei
allen Rundfunkteilnehmern gleich: Zugschaffner, Polizeibeamte und Jetpiloten
zahlen die gleichen Zwangsgebühren, wie „normale“ Büroangestellte, bekommen
aber zu den Zeiten, wo sie es gerne hätten, keine Rundumversorgung mehr.
Argument 12: Doppeltgemoppeltes Programm

Statt Abwechslung zu bringen, senden ARD und ZDF oft genug zeitgleich nahezu
identische Sendungen mit sogar noch fast identischen Inhalten. So etwa die
beiden nachmitttäglichen Boulevard-Magazine "Brisant" (ARD) und "Hallo
Deutschland" (ZDF). 17.00 Uhr gleichzeitig Tagesschau und Heute - was soll so
etwas? Eine typisches Beispiel war auch das Abendprogramm vom 20. März 2004.
Auf der ARD gab es um 20.15 Uhr „Deutschland singt“ und das ZDF sendete
ebenfalls um 20.15 Uhr „Willkommen bei Carmen Nebel - Stars, Musik und
Überraschungen“.

Gibt es tatsächlich eine destruktive Konkurrenz zwischen ARD und ZDF? Wollen
die mit Hilfe unserer Zwangsgelder sich gegenseitig die Zuschauer wegluchsen?
Was sollen Zuschauer machen, die sich weder für das eine noch das andere
interessieren? - Die sind genauso arm dran, wie die, die sich für beides
interessieren und die aber nicht gleichzeitig erstes und zweites Programm
gucken können. Wie wäre es also, gleichartige Sendungen nicht gleichzeitig,
sondern zeitversetzt zu senden? Dann könnte das jeweils andere Programm eine
echte Alternative bieten.
Argument 13: Bald GEZ-Gebühr für Internet-PCs?

Die GEZ ist in ihrer Gier grenzenlos. Nur weil sich die Öffentlich-
Rechtlichen jetzt auch im Internet mit ihren Webseiten präsentieren, sollen
nach neuesten Informationen ab dem Jahre 2007 möglicherweise Gebühren für
alle internetfähigen PCs gezahlt werden! Die Höhe der Gebühr für einen PC
steht dagegen noch nicht fest. Für jeden in einer Firma mit Internetzugang
angeschlossenem Terminal wäre dann diese Gebühr zu entrichten. Auf in
Deutschland ansässige Unternehmen käme eine Kostenlawine zu, die unser Land
national und international immer unattraktiver werden ließe und viele Firmen
in den Bankrott treiben würde.
Argument 14: Selbstständige mehrfach ausgepresst

Selbstständige müssen für jedes einzelne Gerät, das sie in ihren vier Wänden
oder im Auto haben, die Zwangsabgaben zahlen. Auch dann, wenn sie gar nicht
in der Lage sind, drei Fernsehern parallel zuzusehen oder ihrem Radiowecker,
der Stereoanlage und dem Autoradio gleichzeitig zuzuhören.
Argument 15: Gefahr für die Wirtschaft

Selbst dann, wenn sich ein Unternehmen am Rande des Ruins befindet, holt sich
die GEZ das Geld für alle vorhandenen Geräte - ohne jede Gnade! Es gibt für
Unternehmen keine Möglichkeit, sich von der Gebührenpflicht befreien zu
lassen. Es sieht so aus, dass die GEZ bei der Eintreibung der Gebühren die
Insolvenz von Unternehmen billigend in Kauf nimmt. Nicht jeder, der sich mit
selbstständiger Arbeit durchschlägt, heißt Bill Gates oder Neckermann. Viele
kommen gerade mal so über die Runden oder leben gar von Schulden.
Argument 16: Es herrscht das Egal-Prinzip

Rundfunkgebühren werden auch dann erhoben, wenn man seinen Drehkondensator
unbeweglich auf eine der Privatsenderfrequenzen festgelötet hat! Es ist der
GEZ völlig egal, ob man die Leistung der öffentlich-rechtlichen Sender in
Anspruch nimmt oder nicht. „Die Gebühren stellen kein Entgelt für die
Programmangebote oder gar die Nutzung bestimmter Programme dar. Sie sind
vielmehr von jedem Teilnehmer zu entrichten, der »ein Rundfunkempfangsgerät
zum Empfang bereithält«...“

Und die Mittel der Gebühreneintreibung sind entsprechend - nämlich so wie man
es erwartet, wenn Menschen faktisch beraubt werden.
Argument 17: "Gebühren" - Falsch deklariertes Zwangsgeld

Sind Rundfunkgebühren eigentlich Gebühren? Das ALPMANN/BROCKHAUS „Fachlexikon
Recht“ definiert „Gebühren“ wie folgt: „Gebühren: von einer öffentlichen
Gebietskörperschaft festgesetzte Abgaben, die als Gegenleistung für eine
individuell zurechenbare öffentliche Leistung zu entrichten sind. Im
Unterschied zu den Steuern, die keinerlei Anspruch auf Gegenleistung
begründen, und zu den Beiträgen entsteht die Gebührenpflicht erst durch die
tatsächliche individuelle Inanspruchnahme oder Veranlassung der öffentlichen
Leistung.“

Dazu auch „Ökonomie der Medieninhalte“: „Hierzu kann zunächst der berechtigte
Zweifel geäußert werden, ob die Rundfunkgebühr überhaupt
finanzwissenschaftlich eine Gebühr darstellen kann. Die dafür notwendige
Bedingung, dem Äquivalenzprinzip zu entsprechen, erfüllt die Rundfunkgebühr
jedenfalls nicht: Sie ist immer zu zahlen, auch wenn gar keine Gegenleistung
in Anspruch genommen wird.“

Nach Ansicht der GEZ kommt es aber überhaupt nicht darauf an, „...ob und in
welchem Umfang Sie Ihr Radio-/Fernsehgerät tatsächlich nutzen, sondern nur
darauf, dass Sie es nutzen können. Es spielt auch keine Rolle, auf welche Art
der Empfang der Sendungen zu stande kommt (Antenne, Kabel oder Satellit) und
ob Leistungen öffentlich-rechtlicher oder privater Programmanbieter genutzt
werden.“
Argument 18: Vorbild Mafia?

Für die GEZ spielt es also überhaupt keine Rolle, ob eine Leistung gewünscht
oder angenommen wird. Die GEZ fordert Geld ohne Gegenleistung. Sie tut dies
erst mit freundlichen Aufforderungen, dann mit Drohungen, schließlich mit
noch härteren Drohungen und mit rabiaten Eintreibern, die regelrecht Jagd auf
die Menschen machen. Am Ende greift die GEZ noch zu Formen der körperlichen
Gewalt, wie Beugehaft, Verwaltungszwangsverfahren, Zwangsvollstreckung und
der Vernichtung der gesellschaftlichen Existenz. - Erinnert das nicht fatal
an die adretten, unhöflichen und muskulösen Herren, die aufdringlich ihren
Schutz anbieten, egal, ob man ihn möchte oder nicht? Nur weil man in ihrem
Revier ein Geschäft oder Restaurant bereit hält?
Argument 19: Rechtverdrehte Rechtsgrundlagen

Die Rechtsgrundlagen auf die sich die GEZ und die Landesrundfunkanstalten zur
Habhaftwerdung von Schwarzsehern und -hörern berufen, sind für den normalen
Bürger teilweise vollkommen unverständlich. Selbst gestandene Juristen
zweifeln oft zunächst an dem Vorhandensein der zugrundeliegenden
Rechtsnormen, sofern sie nicht diesbezüglich tätig sind.

Dazu gehören z.B. die Meldedatenübermittlungsverordnung zum Zwecke der
„Rasterfahndung“ nach Gebührenmuffeln, der Zwang, für etwas zu zahlen, was
man nicht will, freiberufliche Fahnder, die mehr verdienen als ein
Polizeipräsident, richterliche Urteile, die jeden gesunden Menschenverstand
in die Verzweiflung treiben, Ablehnung der Gebührenbefreiung wegen zuwenig
Einkommen, ignorieren von Abmeldungen...

Das ganze Buch ist voll von solchen verdrehten „Rechtsgrundlagen“, auf denen
es sich die GEZ und die öffentlich-rechtlichen Anstalten bequem machen
können.
Argument 20: Keine Gleichbehandlung aller Europäer

In fast allen europäischen Ländern ist es möglich, deutsche Programme zu
hören und zu sehen. Überall in Europa werden also „Rundfunkgeräte zum Empfang
bereit gehalten“ aber niemand außer uns zahlt an die GEZ! Das muss die GEZ
doch zur Kenntnis nehmen: Millionen von "Schwarzsehern und -hörern" in
England, Spanien, Dänemark und anderswo können unsere deutschen Ö-R-Programme
empfangen ohne einen Cent zu bezahlen!

Aus Gründen der Gleichbehandlung MUSS (!) daher die GEZ tätig werden! Sie
MUSS Hundertschaften eifriger Gebühreneintreiber in ganz Europa verteilen und
nach Sateliten-Schüsseln Ausschau halten lassen. Sie MUSS alle Europäer
gleichmäßig abkassieren - nicht nur uns! Mittlerweile gibt es ja sogar für
einfache Parkknöllchen länderübergreifende Verfolgung, warum dann nicht auch
für Ordnungswidrigkeiten, wie "Schwarzsehen und -hören"? Sollte die GEZ
geeignete Maßnahmen gegen unsere Nachbarn unterlassen, muss eine Klage vor
dem Europäischem Gerichtshof wieder Recht und Ordnung schaffen. Es gibt ein
Gleichbehandlungsgebot für uns Europäer!

Man stelle sich das einmal vor: Der deutsche
Rundfunkgebührenbeauftragtendienst dringt in Frankreich, Belgien oder
Dänemark in die Häuser ein, um zu prüfen, ob die Bewohner Geräte zum Empfang
bereit halten, die die deutschen öffentlich-rechtlichen Programme empfangen
könnten...

Falls sich die Außendienstler der GEZ dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlen,
muss eine andere Lösung her, die eine Gleichbehandlung der Europäer
herstellt: Die Beseitigung der Zwangsgebühr auch für uns Deutsche - die
Abschaffung der GEZ!
Argument 21: Unvereinbarkeit mit EG-Beihilferecht

Die zwangsweise eingezogenen Rundfunkgebühren passen nicht in ein freies
Europa. Diese sind auch nicht vereinbar mit den Regeln des europäischen
Beihilferechts (Art. 87 bzw. ex Art. 92 EG-Vertrag). „Das beihilferechtlich
relevante Begünstigungselement liegt immer dann vor, wenn der staatlichen
Zuwendung keine marktgerechte Gegenleistung des Begünstigten korrespondiert.
Es handelt sich um Maßnahmen, die der Verwirklichung solcher Ziele dienen,
die in der Regel nicht ohne fremde Hilfe erreicht werden können, weil sie
über den Markt nicht finanzierbar sind. Genau diese Voraussetzung erfüllt die
deutsche Rundfunkgebühr.“ (Prof. Dr. Hubertus Gersdorf, Universität Rostock)
- Rundfunkgebühren verfälschen den innergemeinschaftlichen Wettbewerb und
schaden damit letztendlich der Rundfunkfreiheit. Lesen Sie hierzu auch den
genauen Wortlaut in Kap. 2.9.
Argument 22: Hinterhältige Gebührenbefreiungsverhinderungsstrategien

Theoretisch kann man sich von den Gebühren befreien lassen, wenn das
Einkommen unter einer bestimmten Grenze liegt. Einen solchen Antrag lehnt die
Landesrundfunkanstalt aber ab, wenn das Einkommen so gering ausfällt, dass
sich deren Mitarbeiter das nicht vorstellen können (was logisch ist, wenn man
selbst ein so hohes Einkommen hat, wie in Kap. 2.5 angegeben). Das heißt, die
GEZ, bzw. die Landesrundfunkanstalt lehnt die Gebührenbefreiung ab, weil
jemand zuwenig (nicht zuviel!) verdient! Einen dokumentierten Fall, der
sicherlich kein Sonderfall ist, finden Sie im Kap. 2.4.
Argument 23: Hinterhältige Kritikervernichtungsstrategien

Kritiker werden mit astronomischen Klagen mundtod gemacht. Auch wenn
bestimmte Klagen nie zum Erfolg führen könnten, wären allein die
vorauszuzahlenden Gerichtskosten so hoch, dass ein normaler Mensch daran
finanziell zu Grunde gehen würde. Wer gegen einen Wehrdienstleistenden mit
einem willkürlichen Streitwert von 200.000 Mark klagt, braucht eigentlich gar
nicht mehr zu klagen, weil der Gegner allein durch die Vorabkosten in die
Knie geht. 500.000 Mark Strafgeld oder 1/2 Jahr Haft drohten dem GEZ-Kritiker
Sönke Pencik. Mittlerweile endete der Prozess mit einem Vergleich.
Argument 24: Agitation und Propaganda statt Information

Wenn es um die eigene Sache geht, ist spätestens Schluß mit journalistischer
Ethik der Zwangsgeldsender. In der "Perspektive" - Sendung (BR vom 27.
September 2001, 21:20 Uhr) wird folgendes behauptet: "Privatfernsehen erhält
von jedem Haushalt in Deutschland 33,30 DM über die Werbung für gekaufte
Produkte. Öffentlich-rechtliches Fernsehen erhält demgegenüber 21,18 DM an
Gebühren." Nicht die Rede ist davon, dass die Öffentlich-Rechtlichen auch
noch zusätzlich Werbung machen. Kein Wort auch darüber, wie man zu dieser
Zahl von "33,30 DM" gekommen ist.

Jeder Ökonom (und auch fast jeder Laie) weiß, dass beworbene Produkte i.d.R.
in größeren Stückzahlen hergestellt und verkauft werden und damit billiger
werden. Übrigens wird auch in Zeitungen, Zeitschriften, im Radio, an
Litfaßsäulen u.s.w. geworben. Woher nimmt der BR die Stirn, uns so eine Zahl
aufzutischen? Wir Gebührenzahler finanzieren derartige Desinformationen und
die Gehälter der Journalisten, die sich nicht dafür zu schade sind, uns so
offensichtlich für dumm zu verkaufen.
Argument 25: Keine Katastrophen-Infos für Mittellose

Wer sich die Zwangsgebühren der GEZ nicht leisten kann und durch die
juristischen Winkelzüge der Öffentlich-Rechtlichen (siehe Argument 22) auch
keine Gebührenbefreiung erhält, bekommt bei Sirenenalarm auch keine
Informationen, was er zu tun hat. Zumindest "legal" nicht. Denn wenn die
Sirene heult, soll man das Radio einschalten und weitere Anweisungen
abwarten. Wer keines hat, bzw. haben darf, ist vom Katastrophenschutz
abgeschnitten. Die GEZ könnte so also einmal für den Tod von Menschen
verantwortlich sein... oder ist es vielleicht auch schon, ohne dass jemand
über diese Ursache bisher nachgedacht hätte!
Argument 26: Teure Werbekampagnen für Nix und Wiedernix

Was sollen riesige Anzeigen für das ZDF ("Mit dem Zweiten sieht man besser")
bringen, wenn man das Produkt ohnehin "kaufen" MUSS? Werbung soll doch
eigentlich Kunden gewinnen und nicht Ausgeraubten das Ausgeraubtwerden
schmackhaft machen, oder?

Schlimm auch die Fernsehspots, in denen die Gebührenverweigerer mit
Kriminellen in einen Topf geworfen werden („Angemeldet? Der ist doch noch
nicht mal gekauft, man!“) oder ein fieser Gebühreneintreiber, der drohend mit
dem Finger auf Menschen zeigt und sie hasserfüllt anschreit: „Duuuuu hast
nicht GEZahlt!“ - und die Menschen dann demütig flehen: „Vergiiiib uns!“ -
Einfach nur widerlich!
Argument 27: Kein Recht auf Gebührenminderung bei Mängeln

Bei einem Mietverhältnis oder beispielsweise einer Reise hat man die
Möglichkeit, die Zahlung zu reduzieren, wenn Mängel vorhanden sind. Bringen
die Öffentlich-Rechtlichen aber Falschmeldungen, verdrehte Wahrheiten,
verkehrte Übersetzungen oder sonstige dilettantische und schlechte
Leistungen, muss trotzdem im vollen Umfang weiter bezahlt werden. So etwas
gibt es in keinem Wirtschaftszweig.
Argument 28: Datenschutzrechtliche Ungereimtheiten

Hier nur einige Beispiele, wie bei der GEZ und den Landesrundfunkanstalten
mit Datenschutz umgegangen wird:

· Die Meldedatenübermittlungsverordnung erlaubt die Weitergabe von
Einwohnermeldedaten an die GEZ zum Zwecke der Abgleichung mit eigenen Daten.
Eine Art „Rasterfahndung“, nur diesmal nicht gegen mögliche Terroristen,
sondern gegen gefährliche „Schwarzseher“.

· Die GEZ verstößt regelmäßig gegen §§ 55 und 136 StPO und versäumt
es, die des unerlaubten zum Empfang Bereithaltens eines Rundfunkgerätes
verdächtigen Personen auf das Aussageverweigerungsrecht hinzuweisen (s.a.
Kap. 2.7).

· Das Anmelden der Geräte ist per Online-Formular möglich - auch
ohne die Prüfung der angegebenen Adresse. So wäre es tatsächlich möglich,
eine andere Person anzumelden und dieser auf diese Weise zu schaden. Ferner
wäre es möglich, zum Nachteil der GEZ jede Menge Personen anzumelden, die es
gar nicht gibt, wobei die Adressen nur einigermaßen plausibel sein müssen.

· Beschwert man sich über die bedenklichen Machenschaften bei der
Beschaffung von Zwangsgebühren, gerät man z.B. im Bereich des NDR an einen
NDR-eigenen Datenschutzbeauftragten, der vom NDR ausgewählt wurde und bezahlt
wird und Mitarbeiter der Anstalt ist (s.a. Kap. 2.6).
Argument 29: Verstoß gegen Art. 5 des Grundgesetzes

Die tatsächliche Praxis der Gebühreneintreibung verstößt aller
Wahrscheinlichkeit nach gegen Artikel 5, Abs. 1 des Grundgesetzes. Dieser
lautet:

„Jeder hat das Recht, ... sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert
zu unterrichten...“

Dieses Grundrecht wird zumindest denjenigen vorenthalten, die sich die
Rundfunkgebühren nicht leisten können und denen die Befreiung nicht genehmigt
wird, weil sie z.B. ein zu geringes Einkommen haben (s.a. Argument 22 und
Kap. 2.4).

Dieser Personenkreis ist in letzter Konsequenz gezwungen, sämtliche
Rundfunkgeräte abzumelden und so der Möglichkeit beraubt zu sein, „sich aus
allgemein zugänglichen Quellen ungehindert“ informieren zu können.

Der Bürger wird also von der GEZ in eine Situation gebracht, sich nur noch
„illegal“ die eigentlich grundgesetzlich verbrieften Rechte verschaffen zu
können, indem er Rundfunkgeräte ohne Anmeldung und Gebühren zum Empfang
bereit hält. Das heißt, um an sein Grundrecht auf Informationsfreiheit
heranzukommen, muss er gegen die Bestimmungen des
Rundfunkgebührenstaatsvertrages verstoßen und sich einer Ordnungswidrigkeit
schuldig machen.
Argument 30: Anspruchsvolle Kultursendungen werden vernachlässigt

Kulturell hochwertige Sendungen, die nach dem eigenen Selbstverständnis eine
Rechtfertigung des zwangsgebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen
Rundfunks ausmachen, werden viel zu selten und oft zu unattraktiven Zeiten
ausgestrahlt. Die besten Sendeplätze sind dagegen den seichten
Unterhaltungssendungen vorbehalten: „Wetten dass?“, Tatort-Krimis und
Musikshows.

Ausgerechnet die Sender Arte und 3sat, die noch am ehesten die
kulturinteressierten Zuschauer erreichen, sollen dem Sparen zum Opfer fallen:
„Die Kultursender 3sat und Arte können nach dem Wunsch der
Ministerpräsidenten zusammengelegt werden.“ (Spiegel Online v. 11.11.03).
Argument 31: Politisch nicht unabhängig

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Politik sind auf vielfältige Art
miteinander verwoben. Beispielsweise sitzen Politiker in den
Landesrundfunkräten und die Ministerpräsidenten der Länder müssen
letztendlich einer Gebührenerhöhung zustimmen, die zwischen den
Landesrundfunkanstalten und der von den Bundesländern eingesetzten
„Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten“ (KEF)
ausgehandelt wurde.

„Zwar hat das Bundesverfassungsgericht eine Rundfunkfinanzierung unmittelbar
aus staatlichen Haushalten ausgeschlossen, doch unterliegt die Finanzierung
durch die parlamentarische Festsetzung der Gebührenhöhe einer direkten
staatlichen Kontrolle (vgl. Schmitz 1990). Ein Bemühen der finanziell
abhängigen Anstalten, sich den staatlichen Instanzen gegenüber wohlgefällig
gegenüber zu verhalten, kann daher prinzipiell nicht ausgeschlossen werden
(vgl. Barrow 1997: 72f).“ (Ökonomie der Medieninhalte).
Fazit aus den Argumenten

Die GEZ passt nicht in einen demokratischen Rechtsstaat! Sie muss sofort und
ersatzlos abgeschafft werden!

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten sind so zu
verschlanken, dass sie sich allein aus freiwilligen Gebühren (Decoder) und
Werbung finanzieren können. Technisch werden hierbei die neuen digitalen
Möglichkeiten helfen, Programme (un-) zugänglich zu machen.

Rechtssicherheit und eine nachvollziehbare Logik des Rechts ist eines der
höchsten Güter in einer Demokratie. Dieses Gut wird durch die GEZ aufs Spiel
gesetzt. Viele Menschen, die in die Fänge der GEZ geraten sind und Opfer
einer unvergleichlichen Willkür wurden, verzweifeln oftmals nicht nur an
dieser Institution, sondern werden zu Zynikern was die Demokratie als Ganzes
angeht.

Da die Politik nicht handelt, müssen zunächst die privaten Medien und die
Bevölkerung selbst etwas tun. Erst dann werden einige mutige Politiker
nachziehen.

Gestalten wir unsere Medienwelt doch so, dass die Menschen frei und
selbstbestimmt entscheiden können, wem sie ihre Informationen abkaufen wollen
und wem nicht!

Bernd Höcker
www.gez-abschaffen.de

Nach oben

Weitere Informationen finden Sie im Buch
Sascha Grage
2005-06-02 14:06:26 UTC
Permalink
Post by Sebastian Geist
http://www.gez-abschaffen.de/argumente.htm
http://www.schon-abgezockt.de/
Sebastian Geist
2005-06-02 14:45:41 UTC
Permalink
Post by Sascha Grage
Post by Sebastian Geist
http://www.gez-abschaffen.de/argumente.htm
http://www.schon-abgezockt.de/
Der macher von oben genanter Seite gez-abschaffen.de
Ist wohl heute abend im Privaten Fernsehen zu diesem Thema zu sehen.

Die news von seiner Seite.

Terminänderung SAT.1 Akte 05/21 Thema GEZ erst am Don den 2. Juni 22:15 Uhr
Heiße Fälle plus Interview mit Bernd Höcker
Helmut Hullen
2005-06-02 14:40:00 UTC
Permalink
Hallo, Sebastian,
Post by Sebastian Geist
http://www.gez-abschaffen.de/argumente.htm
Und wenn Du den Link angibst: wieso schmeisst Du dann noch 39 kByte
hinterher?

Viele Grüße!
Helmut Hullen
BS

ger.ct - das gallige Dorf im Usenet
Sebastian Geist
2005-06-02 18:47:04 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Und wenn Du den Link angibst: wieso schmeisst Du dann noch 39 kByte
hinterher?
Es soll wirklich Personen geben die die News nur abrufen und dann Offline
lesen. Denen es eben nicht einfach möglich ist auf die Link zu klicken ohne
sich neu einzuwählen. Genau für die habe ich den Text in den Post kopiert.
Sascha Grage
2005-06-02 20:21:30 UTC
Permalink
Post by Sebastian Geist
Es soll wirklich Personen geben die die News nur abrufen und dann Offline
lesen.
Ich z.B. zuhause(wie jetzt).
Post by Sebastian Geist
Denen es eben nicht einfach möglich ist auf die Link zu klicken ohne
sich neu einzuwählen. Genau für die habe ich den Text in den Post kopiert.
Wenn mich ein Link interessiert, dann gehe ich halt kurz wieder
online; und hole mir dann auch gleich die neuesten Postings.

Gruß,
Sascha Grage
--
Beer is proof that God loves us and wants us to be happy...
©
Helmut Hullen
2005-06-02 19:54:00 UTC
Permalink
Hallo, Sebastian,
Post by Sebastian Geist
Post by Helmut Hullen
Und wenn Du den Link angibst: wieso schmeisst Du dann noch 39
kByte hinterher?
Es soll wirklich Personen geben die die News nur abrufen und dann
Offline lesen. Denen es eben nicht einfach möglich ist auf die Link
zu klicken ohne sich neu einzuwählen. Genau für die habe ich den
Text in den Post kopiert.
Es soll Leute geben, die diese 39 kByte nicht interessiert.

Viele Grüße!
Helmut Hullen
BS

ger.ct - das gallige Dorf im Usenet
Rick Szabo
2005-06-02 18:43:18 UTC
Permalink
* Helmut Hullen
Post by Helmut Hullen
Post by Sebastian Geist
http://www.gez-abschaffen.de/argumente.htm
Und wenn Du den Link angibst: wieso schmeisst Du dann noch 39 kByte
hinterher?
Weil es Leute gibt, die Usenet-Beitraege lesen, wenn sie nicht online
sind. Seit ich in eine DSL-lose Gegend gezogen bin, hasse ich es, wenn
ich in Usenet-Beitraegen nur irgendwelche Links vorgesetzt bekomme.

Bye
Rick
Helmut Hullen
2005-06-03 17:37:00 UTC
Permalink
Hallo, Rick,
Post by Rick Szabo
Post by Helmut Hullen
Post by Sebastian Geist
http://www.gez-abschaffen.de/argumente.htm
Und wenn Du den Link angibst: wieso schmeisst Du dann noch 39
kByte hinterher?
Weil es Leute gibt, die Usenet-Beitraege lesen, wenn sie nicht
online sind. Seit ich in eine DSL-lose Gegend gezogen bin, hasse
ich es, wenn ich in Usenet-Beitraegen nur irgendwelche Links
vorgesetzt bekomme.
Soweit ok.
Das sollte aber bitte nicht dazu führen, dass über die nicht-DSL-
Verbindung dann solche dicken Pakete mitgeschickt werden.

Viele Grüße!
Helmut Hullen
BS

ger.ct - das gallige Dorf im Usenet
Hilko Meyer
2005-06-04 12:00:29 UTC
Permalink
Post by Rick Szabo
* Helmut Hullen
Post by Helmut Hullen
Post by Sebastian Geist
http://www.gez-abschaffen.de/argumente.htm
Und wenn Du den Link angibst: wieso schmeisst Du dann noch 39 kByte
hinterher?
Weil es Leute gibt, die Usenet-Beitraege lesen, wenn sie nicht online
sind. Seit ich in eine DSL-lose Gegend gezogen bin, hasse ich es, wenn
ich in Usenet-Beitraegen nur irgendwelche Links vorgesetzt bekomme.
Für den Zweck gibt es bei mir den Ordner Links. Ich hasse es nur, wenn
man einen Link kommentarlos vorgeworfen bekommt. Dann muss man die Seite
erst aufrufen um zu beurteilen, worum es überhaupt geht.

Hilko
Herwig Huener & Josella Simone Playton
2005-06-04 12:30:03 UTC
Permalink
2005-06-04 14:29:00 MESZ
...
... Ich hasse es nur, wenn
man einen Link kommentarlos vorgeworfen bekommt. Dann muss man die Seite
erst aufrufen um zu beurteilen, worum es überhaupt geht.
Habe ich auch schon gemacht. Sollen wir mal die
Praeferenzen ueber diesen Punkt in einem eigenen
Thread der NG zur AbStimmung vorwerfen? - Du
kommst raus!

Herwig
--
Herwig Huener http://www.quantenrente.de +49
Josella Simone http://www.Josella-Simone-Playton.de 8095
Playton webmaster!@!Herwig-Huener.de 2230
GruberStrasse 10 A / D-85655 GrossHelfenDorf / Bayern / EU
Hilko Meyer
2005-06-04 22:04:50 UTC
Permalink
Post by Herwig Huener & Josella Simone Playton
... Ich hasse es nur, wenn
man einen Link kommentarlos vorgeworfen bekommt. Dann muss man die Seite
erst aufrufen um zu beurteilen, worum es überhaupt geht.
Habe ich auch schon gemacht. Sollen wir mal die
Praeferenzen ueber diesen Punkt in einem eigenen
Thread der NG zur AbStimmung vorwerfen? - Du
kommst raus!
Wieso abstimmen? Willst du einfach einen nur Link abkippen oder sollen
wir dem auch folgen. Für letzteres ist es latürnich sinnvoll, die Leser
auch entsprechend zu motivieren und nicht nur auf deren Neugier zu
vertrauen.

Hilko
Hartmut Ott
2005-06-06 13:34:00 UTC
Permalink
Hej Hilko
Post by Rick Szabo
Weil es Leute gibt, die Usenet-Beitraege lesen, wenn sie nicht online
sind. Seit ich in eine DSL-lose Gegend gezogen bin, hasse ich es,
wenn ich in Usenet-Beitraegen nur irgendwelche Links vorgesetzt
bekomme.
Fuer den Zweck gibt es bei mir den Ordner Links. Ich hasse es nur,
wenn man einen Link kommentarlos vorgeworfen bekommt. Dann muss man
die Seite erst aufrufen um zu beurteilen, worum es ueberhaupt geht.
Dumm nur, wenn man dann nach einigen Tagen den Link aufruft und da kommt
nichts. Was insbesonders bei Shortlinks oft der Fall ist.




mfg Hartmut
Hilko Meyer
2005-06-04 12:00:28 UTC
Permalink
Post by Sebastian Geist
http://www.gez-abschaffen.de/argumente.htm
Naja, zumindest im ersten Drittel sieht das mehr nach Stammtisch aus als
nach fundierter Argumentation.

Beispielsweise soll die Existenz der ÖR also Vielfalt im Rundfunkt
verhindern. Nur komisch, dass die Medienlandschaft in Deutschland
vielfältiger ist wenn man von der bloßen Anzahl der privaten Sender als
in jedem anderen europäischen Land. Oder waren etwa Pay-TV-Sender
gemeint? Für die ist der Zug abgefahren, weil es durch die vorhandene
Vielfalt außer Fußball und Formel 1 keine Alleinstellungsmerkmale gibt,
die genug Leute interessieren.

Dann das schöne Beispiel mit den Zeitungen. Das unterschlägt natürlich,
dass der Aufwand für eine Stunde Fernsehen viel höher ist als für ein
paar bedruckte Seiten.

Hilko
Knut Singer
2005-06-05 21:44:43 UTC
Permalink
Hi,
Post by Hilko Meyer
Beispielsweise soll die Existenz der ÖR also Vielfalt im Rundfunkt
verhindern. Nur komisch, dass die Medienlandschaft in Deutschland
vielfältiger ist wenn man von der bloßen Anzahl der privaten Sender als
in jedem anderen europäischen Land.
Das dürfte aber nur zum einen das Öffentlich-Rechtliche Zwangsfernsehen
betreffen ( das ja regelmäßig durch ein eigenständiges "Kontrollgremium"
seinen eigenen "Rundfunkgebührenbedarf" nahezu festlegen kann, wenn
nicht mal ein paar böse Politiker entgegen ihren Befugnissen eingreifen
) und zum Anderen das Werbefernsehen.

Das erstere (ÖR) kann natürlich systembedingt grenzenlos expandieren und
tut das auch. Dass das zweitgenannte (ausschließlich werbefinanzierter
Rundfung) bei uns so stark vertreten ist, hat natürlich etwas damit zu
tun, dass wir ein europäisches Land mit sehr vielen und zugleich im
Verhältnis recht zahlungskräftigen Einwohnern sind. Insofern ist es fast
zwangsläufig, dass wir mehr ausschließlich werbefinanzierten Sender
haben als so manch ein Nachbarland.
Post by Hilko Meyer
Oder waren etwa Pay-TV-Sender
gemeint?
Die sicherlich nicht - denn genau die haben gegen das öffentlich -
rechtlichee Zwangs-Pay-TV System mit all den vielen Sendern keine Chance.

Ciao, Knut
Knut Singer
2005-06-05 21:55:31 UTC
Permalink
Hi,
Post by Hilko Meyer
Beispielsweise soll die Existenz der ÖR also Vielfalt im Rundfunkt
verhindern. Nur komisch, dass die Medienlandschaft in Deutschland
vielfältiger ist wenn man von der bloßen Anzahl der privaten Sender als
in jedem anderen europäischen Land.
Das dürfte aber nur zum einen das Öffentlich-Rechtliche Zwangsfernsehen
betreffen ( das ja regelmäßig durch ein eigenes "Kontrollgremium"
seinen "Rundfunkgebührenbedarf" selbst festsetzen kann, wenn
nicht mal ein paar böse Politiker entgegen ihren Befugnissen eingreifen
) und zum Anderen das Werbefernsehen.

Das erstere (ÖR) kann natürlich systembedingt grenzenlos expandieren und
tut das auch. Dass das zweitgenannte (ausschließlich werbefinanzierter
Rundfunk) bei uns so stark vertreten ist, hat natürlich etwas damit zu
tun, dass wir ein Land mit sehr vielen Einwohnern sind, die zudem im
Verhältnis recht zahlungskräftig sind. Insofern ist es kein Wunder, dass
wir mehr ausschließlich werbefinanzierte Sender
haben als so manch ein Nachbarland.
Post by Hilko Meyer
Oder waren etwa Pay-TV-Sender
gemeint?
Die sicherlich nicht - denn genau die haben gegen das öffentlich -
rechtlichee Zwangs-Pay-TV System mit all den vielen Sendern keine
wirkliche Chance.

Ciao, Knut
Martin D. Bartsch
2005-06-06 07:37:12 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
Das dürfte aber nur zum einen das Öffentlich-Rechtliche Zwangsfernsehen
betreffen ( das ja regelmäßig durch ein eigenes "Kontrollgremium"
seinen "Rundfunkgebührenbedarf" selbst festsetzen kann, wenn
Das ist eine ziemliche Verkennung der "Kommission zur Ermittlung des
Finanzbedarfes der Rundfunkanstalten", siehe www.kef-online.de

Die Rundfunkanstalten sitzen da nicht drin
Hilko Meyer
2005-06-06 13:46:23 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
Post by Hilko Meyer
Beispielsweise soll die Existenz der ÖR also Vielfalt im Rundfunkt
verhindern. Nur komisch, dass die Medienlandschaft in Deutschland
vielfältiger ist wenn man von der bloßen Anzahl der privaten Sender als
in jedem anderen europäischen Land.
Das dürfte aber nur zum einen das Öffentlich-Rechtliche Zwangsfernsehen
betreffen ( das ja regelmäßig durch ein eigenes "Kontrollgremium"
seinen "Rundfunkgebührenbedarf" selbst festsetzen kann, wenn
nicht mal ein paar böse Politiker entgegen ihren Befugnissen eingreifen
) und zum Anderen das Werbefernsehen.
Schau mal bei http://www.kef-online.de/ nach, wer in der Kommission zur
Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) sitzt, bevor du
Verschwörungstheorien äußerst.
Post by Knut Singer
Das erstere (ÖR) kann natürlich systembedingt grenzenlos expandieren und
tut das auch.
Tun sie das? Wo?
Post by Knut Singer
Dass das zweitgenannte (ausschließlich werbefinanzierter
Rundfunk) bei uns so stark vertreten ist, hat natürlich etwas damit zu
tun, dass wir ein Land mit sehr vielen Einwohnern sind, die zudem im
Verhältnis recht zahlungskräftig sind. Insofern ist es kein Wunder, dass
wir mehr ausschließlich werbefinanzierte Sender
haben als so manch ein Nachbarland.
Das ist natürlich ein Faktor, aber erklärt das IMHO nicht ausreichend.
So viel mehr Einwohner als z.B. Frankreich hat Deutschland nicht.
Post by Knut Singer
Post by Hilko Meyer
Oder waren etwa Pay-TV-Sender
gemeint?
Die sicherlich nicht - denn genau die haben gegen das öffentlich -
rechtlichee Zwangs-Pay-TV System mit all den vielen Sendern keine
wirkliche Chance.
Nein, die haben gegen die große Zahl öffentlich-rechtlicher und
werbefinanzierter Sender keine Chance.

Hilko
Matthias Eissing
2005-06-06 14:28:21 UTC
Permalink
Post by Hilko Meyer
Post by Knut Singer
Das erstere (ÖR) kann natürlich systembedingt grenzenlos expandieren
und tut das auch.
Tun sie das? Wo?
Tun sie.

Arte, Phoenix, Kika, 3Sat, <einen Haufen Dritter>, Eins Muxx, Eins+, Eins
Festival, ZDF info, ZDF Theaterkanal, ZDF Doku etc....

Radiosender: Pop, Info, Kultur, Klassik..... Wo unterscheidet sich Klassik
in Norddeutschland von Klassik in Süddeutschland? Reicht nicht ein Klassik
Sender für alle ÖR-Radiosender?

Wofür gibt es den SR? Warum RB? Bezahlter Wasserkopf in den
Landesrundfunkanstalten...

Schonmal MDR-Jump oder gar MDR-Radio Thueringen gehört? Vergewaltigung der
Ohren!!!!

Ist das noch die "Grundversorgung"?
Was ist mit Sport? Hier sehe ich einen Handlungsbedarf....
--
cu://Matthias.Eissing.de [eMail: ***@gmx.de, ICQ#: 146107167]
Helmut Hullen
2005-06-06 15:00:00 UTC
Permalink
Hallo, Matthias,
Post by Matthias Eissing
Wofür gibt es den SR? Warum RB? Bezahlter Wasserkopf in den
Landesrundfunkanstalten...
Schonmal MDR-Jump oder gar MDR-Radio Thueringen gehört?
Vergewaltigung der Ohren!!!!
Ist das noch die "Grundversorgung"?
Was ist mit Sport? Hier sehe ich einen Handlungsbedarf....
So isses!
Der NDR (Studio Oldenburg) überträgt die wangerländische
Bosselmeisterschaft.
Und Studio Emden überträgt die Qualifizierung fürs Pattstockspringen.

Viele Grüße!
Helmut Hullen
BS

ger.ct - das gallige Dorf im Usenet
Knut Singer
2005-06-06 16:07:52 UTC
Permalink
Hi,
Post by Hilko Meyer
Schau mal bei http://www.kef-online.de/ nach, wer in der Kommission zur
Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) sitzt, bevor du
Verschwörungstheorien äußerst.
OK - ich gestehe meinen Fehler ein und nehme das zurück.

Interessant wäre jetzt höchstens noch die Frage, wer die Mitglieder der
KEF "benennt" und ob die KEF eher in einem kritischen oder eher in einem
freunschaftlich verbandelten Verhältnis zu den ÖRs steht. Solche
"informellen" Beziehungen können ja schon gewisse Auswirkungen haben.
Post by Hilko Meyer
Post by Knut Singer
Das erstere (ÖR) kann natürlich systembedingt grenzenlos expandieren und
tut das auch.
Tun sie das? Wo?
ÖR-TV:

ARD ( inkl. Regionalprogramme ( wobei ich gegen diese nichts einzuwenden
habe))
ZDF
WDR
NDR
Bayern
SWR
HR
MDR
RBB ( gleich zweimal )
B.TV
3SAT
ARTE
Alpha
Phoenix
Deutsche Welle
Kinderkanal
EinsExtra
EinsFestival
EinsPlus
ZDFTheaterkanal
ZDFDokukanal
ZDFInfokanal
ZDFInfoaktuell

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Dann sind das schon 23 Sender.
Wobei die deutsche Welle u.U. eine Sonderstellung hat
(steuerfinanziert?), da bin ich jetzt aber nicht sicher.

Mit Radiosendern würde die Liste sicher noch deutlich länger, das
erspare ich mir nun aber..

Ciao, Knut
Jörg Tewes
2005-06-07 21:15:00 UTC
Permalink
Hi!

Montag, 06.06.05 Knut Singer schrub...
Post by Knut Singer
Post by Hilko Meyer
Post by Knut Singer
Das erstere (ÖR) kann natürlich systembedingt grenzenlos
expandieren und tut das auch.
Tun sie das? Wo?
ARD ( inkl. Regionalprogramme ( wobei ich gegen diese nichts
einzuwenden habe))
ZDF
Regionalprogramme
Post by Knut Singer
WDR
NDR
Bayern
SWR
HR
MDR
RBB ( gleich zweimal )
/Regionalprogramme

Einmal erwähnen reicht doch.
Post by Knut Singer
B.TV
3SAT
ARTE
Alpha
Phoenix
Deutsche Welle
Kinderkanal
EinsExtra
EinsFestival
EinsPlus
ZDFTheaterkanal
ZDFDokukanal
ZDFInfokanal
ZDFInfoaktuell
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Dann sind das schon 23
Sender. Wobei die deutsche Welle u.U. eine Sonderstellung hat
(steuerfinanziert?), da bin ich jetzt aber nicht sicher.
Und Arte wird von den Franzosen zumindest mitfinanziert. Ebenso 3Sat
wird auch von anderen mitfinanziert. Und da du von Expansion schreibst
kanndu ja eigentlich nur Programme meinen die neu hinzugekommen sind.
Da gehören die Regionalprogramme meiner Meinung nach nicht dazu denn
die ARD setzt sich hauptsächlich aus Regionalprogrammen zusammen. Die
waren also schon bei Gründung der öffentlich rechtlichen vorhanden.
Sind also nur die digitalen Sender, Kika und Phoenix hinzugekommen.
Das nenne ich natürlich satt expandiert in über 50 Jahren.


Und Tschüss Jörg
--
"The past tempts us, the present confuses us, the future frightens us, and
our lives slip away, moment by moment, lost in that vast, terrible in
between."
(Centauri Emperor, "The Coming of Shadows")
Knut Singer
2005-06-08 04:56:17 UTC
Permalink
Hi,
Post by Jörg Tewes
Da gehören die Regionalprogramme meiner Meinung nach nicht dazu denn
die ARD setzt sich hauptsächlich aus Regionalprogrammen zusammen.
3. Programme != Regionalprogramme.
Post by Jörg Tewes
Die
waren also schon bei Gründung der öffentlich rechtlichen vorhanden.
Nein. Die Dritten Programme kamen später hinzu - noch nach dem ZDF.
Post by Jörg Tewes
Sind also nur die digitalen Sender, Kika und Phoenix hinzugekommen.
Das nenne ich natürlich satt expandiert in über 50 Jahren.
Wenn du meine andere Mail beachtest:

die KEF ( hochoffizielles Organ in Bezug auf ÖR-Rundfunk) stellt fest, dass:

Zitat (Hervorhebungen durch mich):

"Im Zeitraum von 1992-2002 hat sich das öffentlich-rechtliche
*Gesamtangebot fast verdreifacht (299 %)*. Bei den Gesamtsendeminuten sind
die größten Zuwächse im öffentlich-rechtlichen „analogen Spartenangebot“
zu verzeichnen, das sich nach Gesamtsendeminuten von 1992-
2002 auf 424 % vermehrt hat. Zu einer erheblichen Steigerung des
Gesamtsendeminutenangebots trug das hier erstmals gesondert erfasste
„digitale Spartenangebot“ bei, das sich innerhalb von drei Jahren mehr
als verdoppelte. Im „Kernbereich“ des öffentlich-rechtlichen Fernsehangebots
stagnierte die Sendeminutenausweitung, da es sich sowohl beim
Ersten Fernsehprogramm der ARD, dem Zweiten Deutschen Fernsehen
als auch den Dritten Programmen der ARD inzwischen um 24-stündige
Vollprogramme handelt."

Quelle: 14. Bericht der KEF, Abschnitt TZ.25, zu finden unter:
http://www.kef-online.de/inhalte/bericht14/14bericht.pdf


Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2005, der Expansionsdrang der ÖR hat
kaum nachgelassen und das Internet ist in diesen Betrachtungen noch
nicht einmal enthalten.

Ciao, Knut
Jörg Tewes
2005-06-09 13:34:00 UTC
Permalink
Hi!

Mittwoch, 08.06.05 Knut Singer schrub...
Post by Knut Singer
Post by Jörg Tewes
Sind also nur die digitalen Sender, Kika und Phoenix hinzugekommen.
Das nenne ich natürlich satt expandiert in über 50 Jahren.
"Im Zeitraum von 1992-2002 hat sich das öffentlich-rechtliche
*Gesamtangebot fast verdreifacht (299 %)*. Bei den
Gesamtsendeminuten sind die größten Zuwächse im
öffentlich-rechtlichen "analogen Spartenangebot" zu verzeichnen,
das sich nach Gesamtsendeminuten von 1992- 2002 auf 424 % vermehrt
hat.
Naja nach Sendeminuten zu rechnen ist ungefähr so wie bei nem Geschäft
nur den Umsatz zu betrachten. Bei Kika bspw. hat sich die Sendezeit
innerhalb weniger Jahre allein verdoppelt. Was einfach nur heißt das
er statt von 9-13 Uhr jetzt von 6 bis 21 Uhr sendet. Dadurch ist doch
aber keine Expansion zu vermelden. Auch die Privaten haben nicht von
Anfang an ein 24 Stunden Programm gesehendet. Die waren zu Anfang
nicht mal ins ganz West-Deutschland empfangbar, inzwischen senden sie
24 Stunden und sogar noch in Ostdeutschland, Östereich und er Schweiz.
Haben in einigen sogar extra regionale Fenster.
Post by Knut Singer
Im "Kernbereich" des öffentlich-rechtlichen Fernsehangebots
stagnierte die Sendeminutenausweitung, da es sich sowohl beim Ersten
Fernsehprogramm der ARD, dem Zweiten Deutschen Fernsehen als auch
den Dritten Programmen der ARD inzwischen um 24-stündige
Vollprogramme handelt."
Im Kernbereich stagnierte die Sendeminutenausweitung. Also in den
dritten Programmen auch.
Post by Knut Singer
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2005, der Expansionsdrang der
ÖR hat kaum nachgelassen und das Internet ist in diesen
Betrachtungen noch nicht einmal enthalten.
Internet hat ja auch keine Sendeminuten und nur darum gings im obigen
Teil.


Und Tschüss Jörg
--
Aber Frauen sind ja nicht an der Kohle, sondern am Charakter des Mannes
interessiert. "Deshalb sieht man auch so viele achtzigjährige
Sozialhilfeempfänger mit hübschen jungen Frauen am Arm."
(Richard Fish, "Ally McBeal").
Hilko Meyer
2005-06-09 00:50:39 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
Post by Hilko Meyer
Schau mal bei http://www.kef-online.de/ nach, wer in der Kommission zur
Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) sitzt, bevor du
Verschwörungstheorien äußerst.
OK - ich gestehe meinen Fehler ein und nehme das zurück.
Interessant wäre jetzt höchstens noch die Frage, wer die Mitglieder der
KEF "benennt" und ob die KEF eher in einem kritischen oder eher in einem
freunschaftlich verbandelten Verhältnis zu den ÖRs steht. Solche
"informellen" Beziehungen können ja schon gewisse Auswirkungen haben.
Die einzelnen Bundesländer benennen jeweils ein Mitglied der Kommission.
Es gibt unter http://www.kef-online.de/ eine Seite, auf der alle
Mitglieder mit Lebenslauf vorgestellt werden. Einige Länder haben die
Chefs ihrer Rechnungshöfe entsand. Die halte ich dann doch für kritisch
genug. :-)
Post by Knut Singer
Post by Hilko Meyer
Post by Knut Singer
Das erstere (ÖR) kann natürlich systembedingt grenzenlos expandieren und
tut das auch.
Tun sie das? Wo?
ARD ( inkl. Regionalprogramme ( wobei ich gegen diese nichts einzuwenden
habe))
ZDF
WDR
NDR
Bayern
SWR
HR
MDR
RBB ( gleich zweimal )
Wieso zweimal?
Post by Knut Singer
B.TV
Kenne ich gar nicht. Wo kommt der her?
Post by Knut Singer
3SAT
ARTE
Alpha
Du meinst BR Alpha?
Post by Knut Singer
Phoenix
Deutsche Welle
Kinderkanal
EinsExtra
EinsFestival
EinsPlus
ZDFTheaterkanal
ZDFDokukanal
ZDFInfokanal
ZDFInfoaktuell
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Dann sind das schon 23 Sender.
Tja, hier muss ich erstmal zugeben, dass ich in meiner Faulheit die
Frage ungenau gestellt habe. Unbegrenzte Expansion heißt für mich, dass
regelmäßig neue Sender dazu kommen. Und da sehe ich in den letzten fünf
Jahren nichts neues. Davor allerdings 3Sat, Einsplus, Arte, Phoenix und
den Kinderkanal sowie die Digitalkanäle, die aber mehr Technikdemo und
Wiederholkanäle sind.
Da sind zwei Kooperationen mit dem Ausland:
3Sat ist gestartet als Kooperation von ZDF, ORF und schweizer Fernsehen
und inzwischen ist der ARD mit im Boot nach dem Einsplus zurückgestutzt
werden.
Arte als Besiegelung der deutsch-französichen Freundschaft.
Phoenix wurde als Parlamentsfernsehen geschaffen und hat sich etwas
weiterentwickelt.
Und dann der Kinderkanal, der IMHO als Konkurenz zu den Privaten
gegründet wurde. Da kenne ich einige Eltern, die dafür sehr dankbar
sind...

Alles von der Politik gewünscht.

Und auch meiner Meinung nach zuviel.
Post by Knut Singer
Mit Radiosendern würde die Liste sicher noch deutlich länger, das
erspare ich mir nun aber..
Dass da manche Rundfunkanstalt fünf Radiosender hat ist ein Skandal für
sich.

Hilko
Knut Singer
2005-06-09 04:08:56 UTC
Permalink
Hallo Hilko,

ich glaube, wir finden in Teilbereichen ja doch sogar zusammen ;-)
Post by Hilko Meyer
Post by Knut Singer
Interessant wäre jetzt höchstens noch die Frage, wer die Mitglieder der
KEF "benennt" und ob die KEF eher in einem kritischen oder eher in einem
freunschaftlich verbandelten Verhältnis zu den ÖRs steht. Solche
"informellen" Beziehungen können ja schon gewisse Auswirkungen haben.
Die einzelnen Bundesländer benennen jeweils ein Mitglied der Kommission.
Ja, habe ich gesehen. Und zwar sogar die "Landesfürsten" der einzelnen
Bundesländer. Wenn dann also die Kommision zu ÖR-freundlich ist, dann
kann man das auf jeden Fall *nicht* den ÖR zum Vorwurf machen.

Nebenbei muss ich feststellen, nachdem ich den letzten Bericht der KEF
relativ komplett überflogen habe, dass hier nicht nur ein paar Opis den
Etat abnicken, sondern dass hier doch ein relativ genauer Bericht in Art
einer Wirtschaftsprüfung, inklusive Dokumentation der auch kritischen
Rückfragen und Antworten gegeben wird. Das Titelbild ist also etwas
irreführend - und man sollte sich überlegen, ob man das beibehalten
will... So stellt die Kommission z.B. durchaus Forderungen nach
Einsparungen in konkreten Bereichen, hinterfragt, warum der
Deutschlandfunk doppelte Infrastruktur in Köln und Berlin vorhalten
muss, versagt ihm Werbemaßnahmen als "Projekt" zu beantragen usw. Die
Kommission ist also tatsächlich entgegen meiner ersten Vermutung
durchaus kritisch. So beispielsweise auch gegenüber dem Internetauftritt
der ÖRs, den diese überhaupt nicht konkretisieren - weder in Absichten
noch in Zahlen.

Sie ist aber - von der Aufgabe her schon - nicht das Organ, das dazu in
der Lage wäre, die ÖRs in *radikale* Schranken zu verweisen. Die KEF
kann nur die Ausweitungstendenzen leicht abbremsen.

Das kann dann doch nur die Politik.
Post by Hilko Meyer
Tja, hier muss ich erstmal zugeben, dass ich in meiner Faulheit die
Frage ungenau gestellt habe. Unbegrenzte Expansion heißt für mich, dass
regelmäßig neue Sender dazu kommen. Und da sehe ich in den letzten fünf
Jahren nichts neues. Davor allerdings 3Sat, Einsplus, Arte, Phoenix und
den Kinderkanal sowie die Digitalkanäle, die aber mehr Technikdemo und
Wiederholkanäle sind.
3Sat ist gestartet als Kooperation von ZDF, ORF und schweizer Fernsehen
und inzwischen ist der ARD mit im Boot nach dem Einsplus zurückgestutzt
werden.
Arte als Besiegelung der deutsch-französichen Freundschaft.
Phoenix wurde als Parlamentsfernsehen geschaffen und hat sich etwas
weiterentwickelt.
Und dann der Kinderkanal, der IMHO als Konkurenz zu den Privaten
gegründet wurde. Da kenne ich einige Eltern, die dafür sehr dankbar
sind...
Alles von der Politik gewünscht.
Und auch meiner Meinung nach zuviel.
Tja, da wiederum würde ich sagen - genau bei den von Dir genannten
Sendern, würde ich eine Zwangsgebühr irgendwo sogar noch akzeptieren (
Kika, Arte, Phoenix, 3Sat).

Aber schaue Dir mal im KEF-Bericht an, wieviel diese Sender kosten - die
sind ja nahezu kostenlos im Vergleich zu den derzeitigen Gebühren, die
jeder bezahlen muss!

Ciao, Knut

P.S.: Besonders krass im letzten KEF-Bericht: Ein *Viertel* (!!!!) der
Ausgaben für das gesamte Programm der ARD beseht aus Ausgaben für
Sport!!!!!! ( Vermutlich Fußball-Lizenzen). Muss das sein?
Martin D. Bartsch
2005-06-09 20:27:11 UTC
Permalink
Post by Knut Singer
Das kann dann doch nur die Politik.
Und das widerspricht dem Gedanken des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks. Er soll eben nicht von der Politik in seine Schranken
verwiesen werden können. Wenn hier in Frankreich das staatliche
Fernsehen zu unbequem wird, dann wird den Leitungskräften schon
klargemacht, welche Jobs man noch für sie finden kann.
Knut Singer
2005-06-09 23:09:29 UTC
Permalink
Hi,
Post by Martin D. Bartsch
Und das widerspricht dem Gedanken des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks. Er soll eben nicht von der Politik in seine Schranken
verwiesen werden können. Wenn hier in Frankreich das staatliche
Fernsehen zu unbequem wird, dann wird den Leitungskräften schon
klargemacht, welche Jobs man noch für sie finden kann.
ich denke, wir sollten hier zwischen den "Inhalten" der ÖRs und dem
Umfang des Betätigungsgebietes der ÖR unterscheiden.

In letzterem sollte die Politik sehr wohl hereinreden dürfen - sonst
wäre das ÖR-System ja wirklich nicht mehr bremsbar - die KEF, die in
meinen Augen schwerpunktmäßig eine gründliche Wirtschaftsprüfung mit
Abklopfen auf Verschwendung und Sparmöglichkeiten darstellt, ist für
grundsätzliche Entscheidungen zu dem Thema sicherlich nicht das
geeignete Instrument. (Wenn denn wenigstens auch Vertreter der
Rundfunkgebührenzahler mit in das Gremium eingebunden wären..)

Und so ist es schon sehr wichtig, dass letztlich die Politik über die
Ausgaben entscheidet - wie es ja jetzt bereits auch der Fall ist - das
Gutachten ist ja nur eine Empfehlung an die Politik.

Ciao, Knut

Knut Singer
2005-06-06 16:21:37 UTC
Permalink
Hi,
Post by Hilko Meyer
Tun sie das? Wo?
Unter dem KEF-Link findest Du auch die Berichte. ( Wobei ich allein die
Titelseitengestaltung nicht gerada als "neutral" empfinde - aber egal..):

Im Bericht von 2003 findest Du auch einen Abschnitt zur Entwicklung des
Sendevolumens. Unter Tz. 25 findest Du folgende Aussage:

****** Zitat:
Im Zeitraum von 1992-2002 hat sich das öffentlich-rechtliche Gesamtangebot
fast verdreifacht (299 %). Bei den Gesamtsendeminuten sind
die größten Zuwächse im öffentlich-rechtlichen „analogen Spartenangebot“
zu verzeichnen, das sich nach Gesamtsendeminuten von 1992-
2002 auf 424 % vermehrt hat. Zu einer erheblichen Steigerung des
Gesamtsendeminutenangebots trug das hier erstmals gesondert erfasste
„digitale Spartenangebot“ bei, das sich innerhalb von drei Jahren mehr
als verdoppelte. Im „Kernbereich“ des öffentlich-rechtlichen Fernsehangebots
stagnierte die Sendeminutenausweitung, da es sich sowohl beim
Ersten Fernsehprogramm der ARD, dem Zweiten Deutschen Fernsehen
als auch den Dritten Programmen der ARD inzwischen um 24-stündige
Vollprogramme handelt.
**********

Ciao, Knut
Jörg Tewes
2005-06-06 22:44:00 UTC
Permalink
Hi!

Sonntag, 05.06.05 Knut Singer schrub...
Dass das zweitgenannte (ausschließlich werbefinanzierter Rundfunk)
bei uns so stark vertreten ist, hat natürlich etwas damit zu tun,
dass wir ein Land mit sehr vielen Einwohnern sind, die zudem im
Verhältnis recht zahlungskräftig sind. Insofern ist es kein Wunder,
dass wir mehr ausschließlich werbefinanzierte Sender haben als so
manch ein Nachbarland.
Wenn wir doch so zahlungskräftig sind, warum haben wir dann nur einen
Bezahlsender und die anderen gleich mehrere aber dafür nur sehr wenige
werbefinanzierte Sender? Wenn ich so nach GB gucke dann haben die
sowohl Zwangs Pay-TV als auch massenhaft Pay-TV allerdings so gut wie
keine werbefinanzierten Sender. Wodurch kommt das wohl, wo deiner
Meinung nach Zwangs Pay TV doch Pay-TV verhindert und zahlungskräftige
Zuschauer viele werbefinanzierte Sender anzieht wie die Mtten das
Licht. Irgendwie passt GB so garnicht zu deiner Argumentation.


Und Tschüss Jörg
--
Wirtschaftswissenschaftler jagen keine Elefanten. Aber sie sind fest
davon überzeugt, daß die Elefanten sich selber stellen würden, wenn
man ihnen nur genug bezahlt.
Knut Singer
2005-06-07 00:20:50 UTC
Permalink
Hi,
Post by Jörg Tewes
Wenn wir doch so zahlungskräftig sind, warum haben wir dann nur einen
Bezahlsender und die anderen gleich mehrere aber dafür nur sehr wenige
werbefinanzierte Sender?
Das weiß ich nicht - ich kenne die Rahmenbedingungen nicht.
Antwortansätze dazu könnten neben vielen anderen sein:

- Die Gebühren für die ÖRs sind nicht so hoch wie bei uns oder werden
steuerfinanziert -> Der Einzelhaushalt zeigt mehr Bereitschaft, Geld für
ein Abo auszugeben

- es gibt weniger werbefinanzierte Sender und weniger ÖR -> Interesse an
Pay-TV ist naturgemäß größer

- Gründe, warum es weniger werbefinanzierte Sender geben könnte:
- Rechtliche Rahmenbedingungen sind schlecht ( teure Lizenzen, wenige
Lizenzen, teure Auflagen bezüglich Programmangebot oder
Werbebeschränkungen etc.)
- Oder Gegenstück: Es gab zu wenige Auflagen mit Werbebeschränkungen
und die Sender haben es mit Werbung derart übertrieben, dass die
Zuschauer zu den anderen Alternativen abgewandert sind
- Die Zuschauer sind für die Werbeindustrie nicht so interessant (
zahlenmäßig/kaufkraftmäßig), dass sich besonders viele Sender lohnen würden.
- ÖR-Programm ist sehr stark vertreten
- und und und...

Ich kenne die Situation in anderen Ländern nicht, um hier auch nur
raten zu können...
Post by Jörg Tewes
Wenn ich so nach GB gucke dann haben die
sowohl Zwangs Pay-TV als auch massenhaft Pay-TV allerdings so gut wie
keine werbefinanzierten Sender.
Na, dann fragen wir doch mal nach:
- Wie teuer ist das Zwangs-Pay-TV in England?
- Aus wievielen Sendern mit welcher Art von Programm besteht es?
- Was kostet Pay-TV? Welche Art von Sendungen werden dort hauptsächlich
gesehen?

Wenn der Einzelne für das Zwangs-Pay-TV eher weniger bezahlen muss und
wenn es gleichzeitig deutlich weniger Sender gibt als bei uns, dann
würde das ja leicht erklären, warum Leute leichter auch mal zum
freiwilligen Pay-TV greifen.
Post by Jörg Tewes
Wodurch kommt das wohl, wo deiner
Meinung nach Zwangs Pay TV doch Pay-TV verhindert
s.o.
Post by Jörg Tewes
und zahlungskräftige
Zuschauer viele werbefinanzierte Sender anzieht wie die Mtten das
Licht.
Was meinst Du hiermit?

Ciao, Knut
Lesen Sie weiter auf narkive:
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